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Audi greift mit 600 PS starkem RS Q8 an

"Dino" zum Geld scheffeln

Es klingt paradox: Doch das trinkfreudige SUV-Coupé ist wichtig für die Elektro-Offensive.

Um den teuren Umstieg auf die Elektromobilität stemmen zu können, müssen die Autobauer derzeit noch mit großen Fahrzeugen, die hohe Margen abwerfen, ordentlich Geld verdienen. Bei Audi lassen trotz vergleichsweise geringer Stückzahl vor allem die RS-Modelle die Kassen ordentlich klingeln. Kein Wunder, dass die Ingolstädter binnen weniger Wochen gleich mehrere Neuheiten dieser Performance-Vehikel vorgestellt haben. Nach RS Q3/Q3 SportbackRS4 Avant (Facelift), RS7 und RS6 Avant ist nun der RS Q8 an der Reihe. Dieser ist deutlich kompromissloser als der ebenfalls noch ziemlich taufrische SQ8 (TDI). Das neue Oberhaupt der Modellreihe teilt sich den Antriebsstrang mit RS6 und RS7 und die Plattform mit dem Lamborghini Urus. Autoenthusiasten und Tankwarte kommen also voll auf ihre Kosten, Greta-Fans dürften hingegen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

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Performance

Da wir den 4,0 Liter V8 Bi-Turbo im Rahmen der Vorstellung von RS6 und RS7 bereits ausführlich beschrieben haben, hier nur noch die wichtigsten Daten. Das potente Triebwerk bringt es auch im RS Q8 auf eine Leistung von imposanten 600 PS und ein maximales Drehmoment von 600 Nm. Der turboaufgeladene Benzin-Direkteinspritzer beschleunigt das große SUV-Coupé der Audi Sport GmbH in lediglich 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h und in 13,7 Sekunden von null auf 200 km/h. Damit liegt er in etwa auf dem Niveau des neuen BMW X6 M (Competition), der 600 bzw. 625 PS leistet. Bei 250 km/h wird elektronisch abgeregelt. Mit dem optionalen Dynamikpaket plus liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 305 km/h. Mit seiner Zündfolge 1-3-7-2-6-5-4-8 entwickelt der 4.0 TFSI einen ziemlich voluminösen Sound. Die zweiflutige Abgasanlage mündet – typisch für RS-Modelle – auf jeder Seite in einem fetten ovalen Endrohr. Die optionale RS-Sportabgasanlage mit schwarzen Endrohrblenden soll ein noch sportlicheres Klangbild liefern. Wie seine beiden Brüder verfügt auch dieses RS-Modell über ein 48 Volt-Hauptbordnetz inklusive Mildhybrid-Systems (MHEV). Bei leichten Verzögerungen können damit bis zu 12 kW Leistung zurückgewonnen und in einem separaten Lithium-Ionen-Akku gespeichert werden. Im Alltagsbetrieb lassen sich damit laut Audi bis zu 0,8 Liter pro 100 Kilometer Kraftstoff einsparen. Darüber hinaus verfügt der Achtzylinder über eine Zylinderabschaltung (COD), die bei geringer bis mittlerer Last und Drehzahl in den oberen Gängen die Zylinder 2, 3, 5 und 8 deaktiviert. Beim Tritt auf das Gaspedal werden sie sofort wieder zugeschaltet. Das soll in der Praxis 0,8 Liter auf 100 km einsparen. Dennoch wird das Fahrzeug kaum unter 13 Liter auf 100 km zu bewegen sein.

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Handling

Mit einem Leergewicht von rund 2,4 Tonnen kann der RS Q8 mit leichten und flachen Sportwagen bei der Fahrdynamik freilich nicht mithalten. Trotzdem haben sich die Ingenieure ordentlich ins Zeug gelegt, damit die große Fuhre flott um die Ecken geht. Über eine serienmäßige Achtstufen-tiptronic fließt die Kraft des V8 auf den permanenten Allradantrieb quattro. Die Antriebskräfte werden über das rein mechanisch arbeitende Mittendifferenzial, das als Planetenradgetriebe aufgebaut ist, in der Regel im Verhältnis 40:60 auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Tritt Schlupf auf, gelangt automatisch mehr Antriebsmoment an die Achse mit der besseren Traktion – bis zu 70 Prozent können nach vorn, bis zu 85 Prozent nach hinten geleitet werden. Gegen Aufpreis verschiebt das optionale quattro Sportdifferenzial die Antriebsmomente je nach Bedarf auch zwischen den Hinterrädern. Die Allradlenkung verbaut Audi ohne Aufpreis. Die serienmäßige Luftfederung adaptive air suspension sport soll eine besonders großzügige Spreizung zwischen einer komfortbetonten und einer sportlichen Auslegung ermöglichen. Je nach Fahrsituation und Fahrerwunsch variiert die Trimmlage der Karosserie um bis zu 90 Millimeter. Die auf Wunsch erhältliche elektromechanische Wankstabilisierung (EAWS) minimiert bei schneller Kurvenfahrt die Seitenbewegungen der Karosserie. Da bietet sich dann auch die ebenfalls aufpreispflichtige Keramikbremse an. Über das Fahrdynamiksystem Audi drive select kann der Fahrer den Charakter des RS Q8 beeinflussen. Acht Profile stehen zur Wahl: comfort, auto, dynamic, efficiency, allroad, offroad und die individuell konfigurierbaren RS-spezifischen Modi RS1 und RS2, die sich direkt über die „RS-Mode“-Lenkradtaste aktivieren lassen. Jeder Modi nimmt Einfluss auf das Motor- und Getriebemanagement, die Lenkunterstützung, die Luftfederung, die Allradlenkung, den Motorsound sowie die Charakteristik der Klimaautomatik.

Design

Obwohl bereits der normale Q8 ziemlich sportlich wirkt, setzt der RS Q8 optisch noch einen drauf. Wenn dieses SUV im Rückspiegel auftaucht, dürfte wohl so ziemlich jeder Autofahrer unmittelbar die linke Spur auf der Autobahn räumen. Dafür sorgt vor allem das modifizierte Gesicht mit imposantem Oktagon-Singleframe, RS-spezifischer Kühlermaske in schwarz Hochglanz und dem schwarz glänzenden RS-Wabengitter. Spezifische Aufsatzleisten in Wagenfarbe verbreitern die Karosserie vorne um 10 Millimeter, hinten um 5 Millimeter. Die serienmäßigen 22 Zöller (23 Zoll Räder gegen Aufpreis) betonen den muskulösen Auftritt des RS Q8. Standardmäßig sind die umlaufenden RS-Schweller in einem speziellen Grau ausgeführt. Oben bildet ein RS-Dachkantenspoiler einen markanten Abschluss, zur Fahrbahn hin zieht die RS-spezifische Heckschürze mit einer Diffusor-Spange in schwarz Hochglanz und den ovalen Endrohren die Blicke auf sich. Der Lackfächer umfasst neun Farben, darunter eine Uni-Lackierung und acht Metallic- beziehungsweise Perleffekt-Töne. Die Außenspiegelgehäuse sind standardmäßig in Schwarz ausgeführt, optional auch in Wagenfarbe, Aluminium oder Carbon.

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Interieur

Den Innenraum haben die Designer ebenfalls auf Dynamik getrimmt. Am grundlegenden Cockpit-Layout ändert sich aber nichts. Auch im RS Q8 gibt es das digitale Kombiinstrument sowie die beiden Touchscreens in der Mittelkonsole. Neu sind u.a. die Dekoreinlagen in Aluminium und die Anzeige „RS-Monitor“. Mit Letzterer erhält der Fahrer auf Wunsch im oberen Display einen Überblick über den Temperaturstatus der Antriebskomponenten, die maximalen g-Beschleunigungswerte sowie Informationen über Reifendruck und -temperatur. Im virtual cockpit informieren spezielle RS-Anzeigen über Reifendruck, Drehmoment, Leistung, Motoröltemperatur, Ladedruck, Rundenzeitmessungen, Beschleunigungsmessungen und g-Kräfte. Besonders cool ist die Schaltblitz-Darstellung, die den Fahrer beim Erreichen der Drehzahlgrenze zum Hochschalten auffordert. Das optionale Head-up-Display bietet ebenfalls einige RS-spezifische Grafikdarstellungen. Das unten abgeflachte vollperforierte Sportlederlenkrad mit großen Schaltwippen aus Aluminium verfügt über Multifunktionstasten, mit denen der Fahrer auch die neuen Modi RS1 und RS2 direkt anwählen kann. RS-Schriftzüge finden sich im Innenraum an Lenkrad, Sitzen und den beleuchteten vorderen Einstiegsleisten. Die Sportsitze in schwarzem Perlnappa Leder/Alcantara haben eine RS-Prägung und Rautensteppung. Als Option gibt es Sportsitze in Leder Valcona perforiert mit Wabensteppung und RS-Prägung. Die beiden RS-Designpakete rot und grau, bringen auf Wunsch etwas Farbe in den Innenraum.

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Praktikabilität

Obwohl bei dem Auto natürlich die Performance im Vordergrund steht, zählt für die Käufer auch die Praktikabilität. Ansonsten könnte man sich ja auch einen herkömmlichen Sportwagen in die Garage stellen. Das Platzangebot im Interieur des RS Q8 gleicht jenem der normalen Modelle. Die dreiteilige Rücksitzbank lässt sich serienmäßig längs verschieben. Klappt man ihre Lehnen um, fasst der Gepäckraum unter der Heckklappe bis zu 1.755 Liter. Die Gepäckraumklappe ist serienmäßig elektrisch angetrieben, auf Wunsch gibt es in Verbindung mit dem optionalen Komfortschlüssel eine Sensorsteuerung per Geste mit dem Fuß. Die optionale, schwenkbare Anhängevorrichtung verfügt über eine elektrische Entriegelung. Je nach gewählter Ausstattung unterstützt der kamerabasierte Anhängerassistent den Fahrer beim Rückwärtsfahren und Rangieren mit Anhänger.

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Extras und Assistenzsysteme

Bei den Extras und Assistenzsystemen müssen RS Q8-Käufer keinerlei Abstriche machen. So gut wie alle für die herkömmlichen Modelle verfügbaren Optionen sind auch für die High-Performance-Variante erhältlich – teils sind sie hier bereits serienmäßig an Bord. Für Komfort sorgen u.a. ein Premium-Soundsystem, belüftete Vordersitze und alle erdenklichen Connectivity-Features. Für die aktive Sicherheit stehen wiederum mehr als 30 Assistenzsysteme zur Verfügung – darunter der Adaptive Fahrassistent, der Kreuzungsassistent, die Spurwechselwarnung, die Bordsteinwarnung und die Umgebungskameras. Für ein noch exklusiveres Außendesign gibt es drei Optik-Pakete (Aluminium, Schwarz oder Carbon). Zahlreiche weitere und teils richtig teure Individualisierungsmöglichkeiten bietet das Programm von Audi exclusive.

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Verfügbarkeit des neuen Audi RS Q8

In Österreich und weiteren europäischen Ländern kommt der neue RS Q8 im Frühjahr 2020 in den Handel. Der Bestellstart erfolgt Mitte Dezember. Preise stehen noch nicht fest. Für den RS6 Avant werden hierzulande mindestens 148.390 Euro fällig. Für das SUV-Coupé wird man noch einige Tausender mehr in die Hand nehmen müssen.

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