Tierschutzorganisation veröffentlicht Schock-Zahlen
So schlecht geht es den Eisbären in der Hudson Bay
Expertin: Die Eisbären verlieren ihre Heimat ++ Ein Drittel der globalen Population bedroht ++ Schuld ist die Klimakrise
Alle reden übers Klima. Über steigende Emissionen und steigende Meeresspiegel. Doch schon jetzt gibt es dramatische Auswirkungen in der Tierwelt zu beobachten.
Den Eisbären geht es in einigen Regionen deutlich schlechter als noch vor einigen Jahren. Davor warnt der WWF Deutschland angesichts neuer Daten der Weltnaturschutzunion IUCN.
So leben laut IUCN in der nördlichen Hudson Bay (Kanada) 842 Eisbären, das sind etwa 18 Prozent weniger als 2011. In der südlichen Hudson Bay gibt es noch etwa 780 Tiere. Diese Population ist damit seit 2011 um 17 Prozent geschrumpft. Und in beiden Populationen gibt es auch wesentlich weniger Nachwuchs.
Schuld daran ist vor allem die Klimakrise, teilt der WWF mit. Insgesamt könnte ein Drittel der globalen Population bis 2050 verschwinden.
„Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr, dass wir das Tempo beim Klimaschutz drastisch erhöhen müssen. Nur dann haben die Arktis und die Eisbären eine Chance“, warnt Dr. Sybille Klenzendorf vom WWF-Arktis-Programm. „Wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird, droht das Packeis weiter abzunehmen. Die Eisbären verlieren ihre Heimat.“
Die durchschnittliche Lufttemperatur in der Arktis stieg in den vergangenen 100 Jahren um fünf Grad Celsius. Als Folge schmilzt das Packeis und damit auch der Lebensraum des Eisbären.
Die Tiere sind auf das arktische Eis zur Robbenjagd angewiesen. Nur auf dem Eis können sie genügend Robben erlegen, um sich und ihren Nachwuchs zu ernähren. Unter Wasser haben die Kolosse dagegen kaum eine Chance, gegen die geschickt schwimmenden Robben. Doch die Veränderungen des Ökosystems Arktis gehen derart schnell vonstatten, dass den Eisbären kaum Zeit bleibt, um sich anzupassen.
Immer öfter müssen Eisbären auf dem umliegenden Festland oft mehrere Monate auf das wieder zufrierende Eis warten. Viele wandern in die Städte, ernähren sich auf Müllkippen. Durch den verengten Lebensraum an den Küstenstreifen kommt es zu Konflikten zwischen Mensch und Tier.