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Schüler, aber auch Parteivertreter und Einzelpersonen zogen am Freitag über den Europaring.Foto: Ralf Krieger
200 Demonstranten in Leverkusen

„Fridays for Future“ legt Europaring lahm

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Leverkusen - Nur rund 200 Demonstranten haben sich am Freitag zu den Protesten der „Fridays for Future“-Bewegung auf dem Friedrich-Ebert-Platz eingefunden. Die reichten aber aus, um bei der anschließenden Demonstration den Verkehr auf dem Europaring lahmzulegen.

Längst schon sind es nicht nur Schüler, die für mehr und besseren Klimaschutz protestieren – neben Familien und Einzelpersonen jeden Alters zeigten auch Vertreter von Nabu und BUND am Freitag in Wiesdorf Präsenz. Vertreter der Grünen waren eher rar gesät – wohingegen das neu gegründete „Bürgerforum“ fast vollzählig dabei war. Neben der SPD – vor allem vertreten durch Mitglieder der Jusos – zeigten aber auch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD), ihre Jungendorganisation Rebell und die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) Flagge.

Kritik am Klimapaket der Bundesregierung

Eine parteipolitische Vereinnahmung kann allerdings nicht im Sinne der „Fridays for Future“ sein – auch wenn die Forderungen der Bewegung selbst politisch sind und am Freitag insbesondere aus der Unzufriedenheit der Demonstranten mit dem Klimapaket der Bundesregierung gespeist wurden. Klare Regeln gelten deshalb für die Teilnahme von Parteien an den Demonstrationen, die grundsätzlich von den Veranstaltern durchaus begrüßt wird: Nur eine Fahne dürfen die Parteivertreter – unabhängig von ihrer Anzahl – mit sich führen. Das Verteilen von Flyern oder Werbematerial kann zwar nicht verboten werden – das Organisationsteam der Leverkusener „Fridays for Future“-Gruppe bat jedoch eindringlich, das zu unterlassen.

Zuwiderhandlungen würden notfalls mit dem Entzug des Rederechts geahndet – eine Regelung, die die Zustimmung der Demonstranten fand, lediglich die anwesenden Vertreter der MLPD bekundeten ihren Unmut und interpretierten die Regelungen zu den Parteifahnen recht großzügig. Die Redner selbst aber kamen an diesem Tag ohnehin zum Großteil nicht aus den Parteien: Neben Vertretern von „Fridays for Future“ bzw. „Adults for Future“ sprachen unter anderem Heike Salkic, die als stellvertretende Vorsitze des Kinderschutzbundes Leverkusen insbesondere die anwesenden Kinder darin bestärkte, für ihre Rechte und Interessen einzustehen, aber auch drei Gewerkschaftsmitglieder des Herweg Busbetrieb (HBB), die für Unterstützung für die anstehenden Tarifverhandlungen zu werben. Marius Stelzmann von „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ (CBG) rief dazu auf, im Anschluss an die Demo zur Bayer-Zentrale zu ziehen, um gemeinsam einen offenen Protestbrief zu übergeben.