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Über die Alleestraße ziehen die Teilnehmer der zweiten Großdemo der Fridays-for-Future-Bewegung in Bochum.Foto: Michael Weeke / WAZ
Klimastreik

Bochum: Klimademo geht ohne Zwischenfälle zu Ende

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Eine weitere Großdemo gegen den Klimawandel ist in Bochum um 14.30 Uhr zu Ende gegangen. Alles blieb friedlich, es gab keinerlei Zwischenfälle.

Bochum. Es ist die zweite große Klimademo der Bochumer Fridays-for-Future-Bewegung (FFF), die an diesem Freitag (29. November) durch die Stadt zieht. Das Wetter ist den Organisatoren wohlgesonnen. Es ist zwar kalt in Bochum, doch es soll den ganzen Tag über trocken bleiben. Die WAZ-Redaktion begleitet diese zweite Großdemo mit einem Live-Ticker. Los ging es um 12 Uhr auf dem Springerplatz.

- 14.30 Uhr: Nach einer kurzen Schlussansprache endet die Demonstration. Nach Angaben der Polizei gab es außer einigen unvermeidlichen Verkehrsbehinderungen keine besonderen Vorkommnisse.

- 14.15 Uhr: Nach einigen Wortbeiträgen wird zur Aktion „Die-in“ aufgerufen. Die Demonstranten legen sich auf den Boden. Es soll symbolisieren, dass mit der Erde auch die Menschen sterben werden. Danach zieht die Demo weiter Richtung Hauptbahnhof.

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Beim „Die-In“ legen sich die Demonstranten auf die Erde. Foto: Weeke / WAZ

- 13.45 Uhr: Die Demonstranten ziehen weiter in Richtung Hauptbahnhof. Auf dem Weihnachtsmarkt wollen sie an den Tannenbäumen Botschaften für den Klimaschutz aufhängen und so auf ihre Wünsche aufmerksam machen.

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Am Rathaus vorbei zieht die Demo in Richtung Weihnachtsmarkt und Hauptbahnhof. Foto: Michael Weeke / WAZ

- 13.40 Uhr: Verschiedene Redner treten ans Mikrofon. Der Sprecher von Amnesty International Bochum etwa macht auf den Zusammenhang aufmerksam, dass Klimaschutz und Menschenrechte untrennbar miteinander verbunden sind. Er sagt: „Klimaschutz ist Menschenschutz“.

- 13.20 Uhr: Nach technischen Problemen sind wir wieder am Start. Der Demo-Zug hat über die Alleestraße und den Westring jetzt den Platz des europäischen Versprechens erreicht. 1600 Teilnehmer, so die Polizei, sind dabei.

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In Richtung Westring hat sich der Demo-Zug bewegt. Die Alleestraße war in Richtung Innenstadt gesperrt. Foto: Michael Weeke / WAZ

- 12.50 Uhr: Der Demo-Zug ist auf dem Weg. Mehr als 1000 Menschen ziehen vom Springerplatz in Richtung Innenstadt. Die Polizei hat mittlerweile die Alleestraße in Richtung Innenstadt gesperrt, der Verkehr stadteinwärts wird über die Rottstraße abgeleitet. Stadtauswärts fließt der Verkehr auf der Alleestraße ungehindert.

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Über die Annstraße ziehen die Teilnehmer Richtung Alleestraße. Foto: Michael Weeke / WAZ
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So sah es vor einigen Wochen bei der Demo auf dem Dr.-Ruer-Platz aus. Foto: Raupach-Stromann

- 12.15 Uhr: Es strömen weiter Leute auf den Springerplatz. Die Veranstalter gehen von 2000 Teilnehmern aus. Derzeit haben sich nach Schätzungen der Polizei etwa 1000 Menschen versammelt.

- 12.05 Uhr: In diesen Minuten sind schon einige hundert Menschen auf dem Springerplatz versammelt und warten darauf, dass es losgeht. Einen Versuch der MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschland), mit einem eigenen Mikrofon anzutreten und die Demo für ihre Ziele zu nutzen, wird von den anderen Teilnehmern unterbunden.

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Etwa 2000 Leute stehen schon auf dem Springerplatz. Foto: Michael Weeke / WAZ

Psychologie-Studentin Amelie ist von der neu gegründeten Gruppe „Students for Future“ heute dabei. Die ganze Woche schon hat es an der Ruhr-Universität Aktionen der Studierenden gegeben: von Kleidertausch bis zu Podiumsdiskussionen. Amelie sagt: „Wir haben uns spät gegründet, wollen jetzt aber aufholen.“

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Amelie ist mit der neu gegründeten Gruppe „Students for Future“ dabei. Foto: Michael Weeke / WAZ

- 11.45 Uhr: Frederik ist gekommen und hat ein Transparent aus einer alten Pappkiste gebaut. Er sagt: „Alle müssen gucken, wo habe ich die Macht, was kann ich umsetzen.“ Auf der Rückseite seines Transparents steht übrigens: Pariser Klima Abkommen mit 1,5 Grad Ziel umsetzen. Für ihn greift das Klimapaket der Bundesregierung viel zu kurz. Und: Jeder Mensch könne sein ganz persönliches Klima-Upgrade leisten.

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Frederik mit seinem Transparent. Foto: Michael Weeke / WAZ

- 11.40 Uhr: Auch die Leute von „Extinction-Rebellion kommen langsam und rollen ihre Banner aus. Sie planen für später eine spektakuläre Aktion auf dem Platz des europäischen Versprechens.

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Auch „Extinction-Rebellion“-Aktivisten bereiten sich vor. Foto: Michael Weeke / WAZ

- 11.15 Uhr: Bald geht es los. Die ersten Teilnehmer trudeln auf dem Springerplatz ein und bereiten sich auf die Demo vor. Kreativität ist mal wieder Trumpf. Auch bei den Kostümen.

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Die Vorbereitungen auf dem Springerplatz laufen. Foto: Michael Weeke / WAZ

Jakob, Marie, Luna und Yannick gehen in die 8. Klasse der Hibernia Schule in Herne. Die vier Waldorfschüler waren schon oft bei FFF-Demos. Jakob sagt: „Es ist toll, dass unsere Lehrer die Demo unterstützen . Wir haben nach der zweiten Stunde freibekommen.“ Marie ergänzt: „Es ist wichtig sich für dieses Thema zu engagieren.“

- 10.15 Uhr: Wir starten unsere Berichterstattung. In diesen Minuten sprechen sich die Vertreter von Fridays for Future mit der Polizei ab. Dabei geht es insbesondere um die Route und die Orte für einzelne Zwischenkundgebungen.

Vor knapp zwei Monaten waren, selbst für die Organisatoren überraschend, sehr viel mehr Menschen als erwartet in der Bochumer Innenstadt zusammen gekommen. Selbst die Polizei war überrascht, dass rund 8000 Menschen friedlich und diszipliniert durch die Innenstadt zogen. „Damals waren 2000 Teilnehmer angemeldet, dies ist auch aktuell wieder die uns mitgeteilte Zahl“, so ein Sprecher der Bochumer Polizei auf Nachfrage. Eine FFF-Sprecherin rechnet mit deutlich weniger Teilnehmern als im September.

„Die-in“ vor dem Rathaus

Insider erwarten mit Spannung, welche Aktionen die Demonstranten von „Extinction Rebellion“, die sich mittlerweile zu einer Bochumer Gruppe zusammengeschlossen haben, planen. Bereits bekannt ist, dass es gegen 13.30 Uhr in der Nähe des Rathauses ein sogenanntes „Die-in“ geben soll. Eine Protestform, die bereits in den 60er Jahren bei Demos gegen den Vietnam-Krieg entwickelt wurde. Demonstranten legen sich symbolisch zum Sterben hin, um mit dieser drastischen Protest-Form gegen die Folgen des Klimawandels zu protestieren. Außerdem wird um 14.30 Uhr auf dem Südring die Gruppe „Radwende“ einen geschützten Radweg aufbauen, um so für bessere Bedingungen für die Radfahrer zu werben.