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Federico Gambarini/dpa Bernhard Günther

Haftbefehl gegen Marko L. aufgehoben: „Ernüchterndes Signal“: Tatverdächtiger des Säure-Anschlags auf Innogy-Manager kommt frei

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Gut anderthalb Jahre nach dem Säureanschlag auf den Energiemanager Bernhard Günther ist ein mutmaßlicher Tatverdächtiger wieder auf freiem Fuß. Das Landgericht Wuppertal hat den Haftbefehl gegen Marko L. am Freitagmittag aufgehoben.

Das teilte ein Gerichtssprecher der „Süddeutschen Zeitung“ mit. Derzeit könne dem 32-Jährigen kein dringender Tatverdacht nachgewiesen werden. Der Beschuldigte werde nun aus der Untersuchungshaft entlassen.

Vermummte Angreifer hatten Innogy-Finanzvorstand Bernhard Günther am Morgen des 4. März 2018 zu Boden geworfen, festgehalten und mit konzentrierter Schwefelsäure überschüttet. Der heute 52-Jährige wurde damals lebensbedrohlich verletzt. Im Oktober 2019 schließlich nahm die Polizei Marko L. fest, der für ein Ringerturnier in Köln aus Serbien angereist war.

Für Bernhard Günther wäre eine Entlassung des Tatverdächtigen „ein ernüchterndes Signal“, sagte der Anwalt des Managers, Martin Meinberg, vor der Entscheidung der SZ. „Herr Günther war der Überzeugung, dass sein Fall zumindest teilweise alsbald aufgeklärt werden würde“, so Meinberg. Nun reiche das Ermittlungsergebnis offenbar doch nicht aus, um den Haftbefehl aufrechtzuerhalten. „Wir müssen auch sehen, dass die Bedrohungslage für Herrn Günther und seine Familie durch die Freilassung des mutmaßlichen Täters massiv zunehmen könnte“, sagte ein Sprecher des Managers der SZ.

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