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Auch den Threadripper baut AMD in China.(Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

China will mit Auslagerung der Produktion Strafzölle umgehen

Für China sind die USA weiterhin ein wichtiger Markt. Daher versucht das Land wohl vieles, um die derzeitigen Strafzölle möglichst zu umgehen - etwa durch die Auslagerung eines Großteils der Produktion von Notebooks in andere Länder.

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Zölle von etwa 25 Prozent machen es für chinesische Hersteller schwierig, ihre Notebooks und Hardware in die USA zu verkaufen. Deshalb versuchen sie derzeit wohl, dieses Problem zu umgehen. Dabei soll die Herstellung einzelner Komponenten in andere Länder ausgelagert werden. Chinesische und taiwanische Unternehmen sollen lediglich den finalen Zusammenbau der einzelnen Teile übernehmen. Das berichtet das Taiwaner Branchenmagazin Digitimes.

Durch diesen Umweg seien Produkte nicht mehr als Made in China von Strafzöllen betroffen. Allerdings habe die Auslagerung der Arbeitsschritte weitere Vorteile. In südostasiatischen Ländern seien Löhne meist niedriger als in China oder Taiwan. Daher werde bereits bei der Herstellung Geld gespart. Diese Praxis ist an sich nicht neu. So baut der Festplattenhersteller Western Digital etwa Festplatten und SSDs in Malaysia.

Handelsstreit hält an

Schon im September 2019 haben Unternehmen, die Produkte in China bauen, auf die US-Strafzölle reagiert. Unternehmen produzierten 11 Prozent mehr Notebooks als gewöhnlich, um die Lagerkapazitäten in den USA auszureizen und so weniger Zölle zahlen zu müssen. Allerdings halten solche Umwege die US-Regierung nicht davon ab, diese noch spontan durch weitere Regelungen abzudecken.

Der seit 2017 andauernde Handelsstreit zwischen China und den USA hat bereits zu Beginn für Sorgen gesorgt. Schließlich verwenden viele chinesische Hersteller Hard- und Software, die ursprünglich aus den USA stammen. Gleichzeitig sind die USA ein großer Markt für chinesische Produkte und Herstellerkapazitäten. Golem.de hat zu diesem Thema auch eine Analyse verfasst.