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Franz Prinz zu Salm-Salm, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes, spricht vor der Staatskanzlei in  Magdeburg zu Demonstranten.Foto: dpa
„Epizentrum der Katastrophe“

Waldbesitzer fordern Krisenstab und Hilfe bei Waldschäden

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Privatwaldbesitzer haben wiederholt auf die massiven Schäden in den Wäldern hingewiesen und einen zentralen Krisenstab für das Land gefordert. „Sachsen-Anhalt liegt im Epizentrum der Katastrophe“, sagte der Vorsitzende Waldbesitzerverbandes, Franz Prinz zu Salm-Salm am Freitag in Magdeburg. Es sei das trockenste Bundesland und von den Stürmen besonders stark betroffen.

Die Waldbesitzer bräuchten mehr Unterstützung, um die großen Mengen Schadholz aus den Wäldern abzutransportieren und wieder aufzuforsten. Ein großes Problem sei auch der kollabierte Markt, die Preise sind wegen des großen Angebots im Keller. Aus zu Salm-Salms Sicht habe das Land die Schäden nicht systematisch erfasst und gemeldet, deshalb könnten am Ende Fördermittel fehlen. Er forderte, die Hilfsmittel des Landes zur Schadensbeseitigung und Wiederaufforstung geschädigter Waldflächen von 12 auf 40 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre zu erhöhen.

Der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes wies darauf hin, dass es in Sachsen-Anhalt besonders viele Privatwaldbesitzer gibt. 87,85 Prozent der zusammen etwa 53.000 Waldbesitzer nennen dem zufolge weniger als fünf Prozent Wald ihr Eigen. Sie seien in der Regel nicht so aufgestellt, dass sie sich die Beseitigung des Schadholzes und die Wiederaufforstung leisten könnten.

Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) hatte erst vor knapp zwei Wochen den Waldzustandsbericht vorgestellt. Das Ergebnis: Der Zustand des Forsts ist so schlecht wie zuletzt 1991. Der Zustand schwer geschädigter Bäume hat sich binnen eines Jahres auf zwölf Prozent verdoppelt. Schwere Stürme bis Anfang 2018, zu wenig Regen und Schädlinge sorgen für die massiven Probleme.  (dpa)