Studie zum Roten Kreuz in der DDR
DRK-Führung verordnete Mitgliedern Dauerpropaganda
Magdeburg - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wurde in der DDR laut einer Studie staatlich instrumentalisiert und kontrolliert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die am Donnerstag in Magdeburg vorgestellt wird, wie das Rote Kreuz mitteilte.
Von Beginn an seien die Mitglieder zwar einer Dauerpropaganda ausgesetzt gewesen. Sie hätten aber weiter das Bedürfnis gehabt, nach den Rotkreuzgrundsätzen zu handeln, zu denen Unparteilichkeit und Unabhängigkeit gehörten.
Die DRK-Führung habe es damals für notwendig erachtet, ideologische Erziehungsarbeit zu leisten, heißt es in dem von der Historikerin Andrea Brinckmann veröffentlichten Text. Ziel sei es gewesen, sozialistische Persönlichkeiten heranzubilden.
Zahlreiche Schriftquellen und Zeitzeugenberichte belegten jedoch, dass die Propaganda den Alltag in den Grundorganisation nicht bestimmt habe.
Die Studie geht auch auf die Anfangszeit der Organisation in der DDR ein. Schnell habe sich eine Massenorganisation entwickelt, die bis kurz vor dem Mauerfall 706.000 aktive Mitglieder gezählt habe. (dpa)