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Schmerz, lass’ nach: Uli Maurer muss während der Partie gegen Deggendorf verletzt vom Eis. Ob er dem SC Riessersee bis zum Spiel heute Abend gegen Sonthofen wieder zur Verfügung steht, ist noch offen. © Andreas Mayr

SC Riessersee: Trotz Mini-Kader aus der Krise

SCR-Geschäftsführer bemüht sich vergeblich um Spielverlegung

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Zu beschönigen gibt es nichts: Pana Christakakis, Geschäftsführer des SC Riessersee, spricht vor dem Heimspiel gegen Sonthofen von einer „Scheißsituation“. Nur elf Spieler stehen zur Verfügung. Die müssen‘s beim gebeuteltem Eishockey-Oberligisten richten. 

Garmisch-Partenkirchen – Pana Christakakis hat nichts unversucht gelassen. Sogar bei den Verantwortlichen des ERC Sonthofen rief er am Donnerstagvormittag an. Das Anliegen des Geschäftsführers des SC Riessersee: eine Spielverlegung. Gerade einmal zehn Feldspieler und ein Torwart stehen den Garmisch-Partenkirchnern für die Partie am Freitagabend zur Verfügung. Der Rest ist verletzt oder krank. „Eine Scheißsituation.“

Doch erhörten die Sonthofener die Rufe der Werdenfelser nicht. Sie lehnten den Antrag ab. „Ist ihr gutes Recht“, betont Christakakis, der die Entscheidung des Kontrahenten ansonsten unkommentiert lässt. Der Fokus soll auf dem sportlichen liegen. Findet die Oberliga-Partie zwischen dem SCR und den Bulls vom ERC doch somit wie geplant am Freitagabend (20 Uhr im Olympia-Eissportzentrum) statt. Christakakis hofft auf eine Trotzreaktion seines Teams. „Dann müssen wir den Gegner eben mit unserem Mini-Aufgebot schlagen.“

SC Riessersee braucht Punkte - Platz acht in der Oberliga-Tabelle

Punkte kann der SC Riessersee definitiv gebrauchen. Nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen sind die Weiß-Blauen bis auf Platz acht der Tabelle abgerutscht. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt gerade einmal noch drei Zähler. Das ist selbstverständlich auch George Kink bewusst. Doch weiß der Trainer um die Schwere der Aufgabe, mit seinem dezimierten Aufgebot am Wochenende zu bestehen. „Da ist jeder Punkt goldwert“, stellt er klar. Fehlen ihm doch neben den Langzeitausfällen Moritz Miguez, Tobias Kircher und Jannik Woidtke diesmal vermutlich auch Uli Maurer (angeschlagen nach Verletzung vom Deggendorf-Spiel), Luca Allavena (Verdacht auf Gallenstein) und Thomas Radu (Probleme im Leistenbereich). Zudem lagen die beiden Ausländer Victor Östling und Eetu-Ville Arkiomaa gestern mit einer Erkältung im Bett. „Da haben wir aber Hoffnung, dass zumindest einer rechtzeitig fit wird“, sagt Kink. Eine weitere Option wäre es, den einen oder anderen Jungspund aus dem DNL-Team hochzuziehen.

Entsprechend wenig los war während der Woche bei den Einheiten im OEZ. Teilweise stand der SCR-Coach mit neun Mann auf dem Eis. „Taktisches Training ist da fast unmöglich“, sagt Kink. Also legte er den Fokus auf Zweikampfverhalten und Videostudium. „Wir müssen unsere individuellen Fehler zurückschrauben.“ Zu viele leichte Gegentore gewährte seine Mannschaft den Kontrahenten zuletzt.

Neuzugänge sollen der Mannschaft neue Energie geben

Zwei, die fortan für defensive Stabilität sorgen sollen, sind Stephan Wilhelm und Simon Mayr. Die beiden Neuzugänge, die schon zu DEL2-Zeiten gemeinsam im Trikot des SCR aufliefen, feiern gegen Sonthofen ihr Comeback. Eine Tatsache, von der sich Kink einen Schub für seine gebeutelten Schützlinge erhofft. „Das gibt jedem Einzelnen neue Energie.“ Allerdings warnt er auch davor, schon heute Abend zu hohe Erwartungen an Wilhelm und Mayr zu stellen. Schließlich müssen auch sie sich erst einmal mit ihren neuen Kollegen einspielen. „Ein wenig Zeit sollten wir ihnen geben.“

Zu lange sollte die Eingewöhnungsphase der beiden Neuzugänge aber nicht dauern. Das dürfte vor allem im Interesse Kinks liegen. Schließlich stand auch sein Posten als Cheftrainer zuletzt in Teilen der Führungsriege zur Diskussion. Ein Umstand, der den 37-Jährigen jedoch nicht aus der Ruhe bringt. Er sagt lediglich: „Das gehört zum Geschäft dazu.“ Von seiner Arbeit ist er weiterhin überzeugt. Zuletzt sei eben einiges an Pech auf die Mannschaft eingeprasselt. „Wir kommen aus dieser Phase wieder heraus – und zwar nur gemeinsam.“