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"Fridays for Future"-Aktivisten in Australien | Bildquelle: REUTERS

Auftakt zum weltweiten Klimaprotest

"Fridays for Future"

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Erneut protestieren Millionen Menschen weltweit für mehr Anstrengungen beim Klimaschutz. Allein in Deutschland finden die "Fridays for Future"-Aktionen in 500 Städten statt. Am Montag beginnt in Madrid die UN-Klimakonferenz.

Drei Tage vor dem Start der Weltklimakonferenz in Madrid demonstrieren weltweit die "Fridays for Future"-Aktivisten. Den Auftakt machten Tausende Schüler und Studenten in Australien. Auf Plakaten und in Sprechchören forderten die Demonstranten in Sydney und anderen australischen Städten die Politik auf, mehr zur Bekämpfung der Erderwärmung zu unternehmen. Ihrer Regierung warfen sie Untätigkeit vor - auch im Hinblick auf die aktuell wütenden Buschbrände.

Auch in Asien und der Pazifikregion folgten Demonstranten dem Protestaufruf der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. In Japans Hauptstadt Tokio zogen Hunderte Demonstranten durch den betriebsamen Stadtteil Shinjuku.

Globaler Aktionstag: Fridays for Future
tagesschau 12:00 Uhr, 29.11.2019, C. Knodt / A. Rohrer, SWR

Protest in 500 deutschen Städten

Allein in Deutschland finden Aktionen in 500 Städten - von Aachen bis nach Zwickau - statt. In Berlin wurden 50.000 Teilnehmer erwartet. International sind nach Angaben des Netzwerks über 2400 Städte in 157 Ländern dabei.

Für Deutschland fordert "Fridays for Future" unter anderem, unverzüglich alle Subventionen für fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas zu streichen sowie ein Viertel der Kohlekraft abzuschalten. Zudem müsse Deutschland bis 2035 auf eine komplett erneuerbare Energieversorgung umschwenken.

Kritik an EU wegen "Klimanotstand"

Auf die Ausrufung des "Klimanotstands" durch das EU-Parlament reagierten die Aktivisten kritisch: "Dass die EU den Klimanotstand ausruft, ohne zu handeln, ist wie wenn die Feuerwehr im Einsatz nur noch "Es brennt!" schreit, statt zu löschen", schrieb die Gruppe auf dem deutschen Twitter-Account.

Die Klimademos gehen auf einen Protest der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg zurück, die sich viele Menschen in aller Welt im Kampf gegen die Klimakrise zum Vorbild genommen haben. Thunberg selbst wird den Protesttag an einem ungewohnten Ort verbringen: Die 16-Jährige segelt gerade auf einem Katamaran über den Atlantik zurück, um der Weltklimakonferenz teilnehmen zu können.

"Man schaut sich die politische Bühne an und verzweifelt", Jesko Hennig, Sprecher "Fridays for Future", zu den Zielen der Proteste
tagesschau24, 29.11.2019