https://p5.focus.de/img/fotos/origs9816883/3478512597-w630-h472-o-q75-p5/urn-newsml-dpa-com-20090101-181030-99-593126-large-4-3.jpg
dpa/Britta Pedersen Frauke Petry.

Ex-Parteichefin: Frauke Petry über die AfD: „Ich bin traurig darüber, was aus der Partei geworden ist"

by

Die ehemalige AfD-Chefin Frauke Petry kritisiert die Führungsspitze der Partei und bezeichnet sie indirekt als schwach und inkompetent. "Die AfD ist führungslos", sagte sie der RTL/n-tv Redaktion. Für die Partei spiele es somit keine große Rolle, dass ihr bisheriger Vorsitzender Alexander Gauland auf dem kommenden Parteitag nicht erneut kandidieren wolle.

Björn Höcke und andere Radikale hätten längst das Ruder übernommen, so Petry. "Sie brauchen einen schwachen Vorsitzenden, damit jeder weiterhin machen kann, was er möchte." Eine starke und kompetente Führung würde dabei nur stören.

Dass die AfD mittlerweile "in der Hand radikaler Flügelanhänger" sei, schreibt Petry Gauland zu. "Er war die Person, die alle Bewegungen vom rechts-konservativen bis zum rechtsextremen Spektrum einsammeln wollte."

"Bin traurig darüber, was aus Partei geworden ist"

Das habe er dann auch konsequent getan. "Diese Netzwerke sind wichtig für den Erhalt der Partei", sagte Petry. Nicht zuletzt weil ihre Mitglieder Mitarbeiter der AfD-Abgeordneten seien.

"Ich bin traurig darüber, was aus der Partei geworden ist", sagte Petry. Immer wieder schäme sie sich für Aussagen von AfD-Vertretern. Dennoch findet sie die Gründung der AfD als euro- und migrationskritische Partei "folgerichtig und notwendig". Doch seit 2017 habe die es abgelehnt, einem konstruktiven Kurs zu folgen. "Das war der Zeitpunkt, als ich erkennen musste, dass meine Idee der Partei gescheitert ist", sagte Petry. "An dieser Stelle habe ich politisch versagt."

Petry sieht keine Chance mehr, dass aus der AfD noch das werden könne, was sie und ihre Anhänger mit ihr vorhatten - eine rechtsdemokratische Partei "klar rechts von der CDU". Allerdings glaube sie auch nicht, dass sich die Wahlergebnisse verbessern werden. Dennoch werde die AfD auch künftig als "Ohrfeige des Wählers" Bestand haben, so Petry.

Warum die EU "unglaublich mächtig" ist - ohne so zu wirken

https://p5.focus.de/img/fotos/crop11376255/264236480-cv16_9-w630-h354-oc-q75-p5/fma.jpg
Warum die EU "unglaublich mächtig" ist - ohne so zu wirken

 

„Deutschland“ abonnieren