Prozess zu Pariser Anschlägen vom November 2015 rückt näher

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Am Abend des 13. November 2015 töteten Attentäter in Paris 130 Personen, unter anderem im Konzertsaal Bataclan. (Archivbild)
Keystone/EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSON

Ihnen droht lebenslange Haft wegen Bildung einer Terrorgruppe, Mord und Freiheitsberaubung. Der Prozess wird für 2021 erwartet. Nach dem Abschluss vierjähriger Ermittlungen sandte die Pariser Staatsanwaltschaft Unterlagen im Umfang von 562 Seiten an alle Beteiligten.

An dem erwarteten Mammutverfahren sollen demnach alleine 1740 Zivilparteien teilnehmen. Es ist nun an den Ermittlungsrichtern, den Prozess anzuordnen. Im Mittelpunkt steht der in Frankreich inhaftierte Abdeslam, ein Franzose mit marokkanischen Wurzeln. Er hat die Beteiligung an den Anschlägen gestanden, zu denen sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte.

Daneben sollen mutmassliche Mitglieder der französisch-belgischen Dschihadistenzelle vor Gericht kommen, die auch die Anschläge vom März 2016 in Brüssel mit 35 Toten geplant haben soll. Sechs der 20 Beschuldigten werden mit internationalem Haftbefehl gesucht. Darunter ist der «Emir» des IS, Oussama Atar, der von Syrien aus die Anschläge in Paris und Brüssel koordiniert haben soll. Die Geheimdienste gehen davon aus, dass er tot ist.

Am Abend des 13. November 2015 hatten sich während eines Fussballspiels Deutschland gegen Frankreich zunächst drei Selbstmordattentäter vor dem Stadion nördlich von Paris in die Luft gesprengt. Anschliessend überfielen Terrorkommandos den Pariser Konzertsaal Bataclan und mehrere Restaurants und Bars mit Kalaschnikows.

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