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Der neu gewählte Vorstand des Förderkreises Hildebrandt-Orgel mit dem neuen Vorsitzenden Bernward Küper (2.v.r.) sowie Stellvertreterin Siglind König (v.l.), Sieglinde Roloff, Hans-Jürgen Neufang und Ingetraut Becker (r.).Foto: Torsten Biel
Musik

Glanzvolles Konzert im Blick

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Naumburg - Der Förderkreis Hildebrandt-Orgel Naumburg hat einen neuen Vorsitzenden gewählt. Nach dem Wegzug von Winfried Schubert aus Naumburg übernimmt Bernward Küper das Amt des Vereinschefs. Ebenso wie Stellvertreterin Siglind König und Ingetraut Becker, die außerdem dem geschäftsführenden Vorstand angehören, wurde er in der jüngsten Vereinsversammlung einstimmig gewählt. Gleiches gilt für Sieglinde Roloff, Ursula Hübler und Hans-Jürgen Neufang, die als Beisitzer fungieren.

Er habe sich nicht um das Amt beworben, sondern sei angesprochen worden, ob er nicht den Vereinsvorsitz übernehmen wolle, sagte Küper am gestrigen Donnerstag in der Wenzelskirche, wo sich der neue Vorstand kurz vorstellte. „Ich höre sehr gern Barockmusik, beschäftige mich auch mit ihr, obgleich ich - im Gegensatz zu meinem Vorgänger - kein Instrument spiele“, sagte Küper.

Einen Konflikt mit seinem Amt als Oberbürgermeister der Stadt sehe er nicht, obwohl die von Zacharias Hildebrandt (1688-1757) gebaute Orgel Eigentum der Stadt ist. „Es geht darum, dieses berühmte und besondere Instrument zu fördern und es noch mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, deshalb habe ich die Wahl gern angenommen“, so Küper weiter. Er werde für den Verein ehrenamtlich und in seiner Freizeit tätig sein.

Als Ziele nannte der Vorsitzende, der Verein werde den Kontakt zum früheren Wenzelsorganisten David Franke weiter pflegen, um dessen Gedanken von Meisterkursen oder einer Sommerakademie für junge Organisten aufzugreifen. Gleiches gelte für den Vorschlag Frankes, die Stätten mit Hildebrandt-Orgeln miteinander zu vernetzen oder eine Hildebrandt-Gesellschaft ins Leben zu rufen. Er sehe es außerdem als seine Aufgabe, hob Küper hervor, dabei den künftigen Wenzelsorganisten Nicolas Berndt einzubeziehen. Der derzeitige Assistenzorganist an der Thomaskirche Leipzig wird im Februar 2020 seine Stelle antreten. Im Blick müsse man außerdem haben, dass die Orgel auch ein liturgisches Instrument sei und in den Gottesdiensten genutzt werde. Besonders am Herzen liegt Küper jedoch, die Hildebrandt-Orgel und die Orgelmusik Kindern und Jugendlichen nahe zu bringen.

Außerdem plant der Verein für den Hildebrandt-Tag 2020 erneut ein glanzvolles Konzert. Es wird am 26. September, dem Geburtstag Zacharias Hildebrandts stattfinden und dieses Mal einem polnischen Komponisten gewidmet sein. Mit der „Abendlichen Vesper - anno Beslau 1650“ soll Marcin Mielczewski (um 1600-1651) musikalisch gewürdigt werden. Der Zeitgenosse von Heinrich Schütz (1585-1672) hatte für den Warschauer Hof prächtige Kompositionen geschaffen. Außerdem entstanden geistliche Kompositionen, so für die liturgisch festgelegten Stundengebete der Breslauer Hauptkirche.

Aus den Werken Mielczewskis wird der Bremer Musikprofessor Klaus Eichhorn, der bereits 2014 der „Naumburger Fürstentag-Musik“ in St. Wenzel zur glanzvollen Aufführung verholfen hatte, ein eindrucksvolles Programm auswählen, das unter anderem von Mitgliedern des Leipziger Thomanerchors zu Gehör gebracht wird.