Recken zu Gast in Leipzig: Gelingt der TSV Hannover-Burgdorf der große Wurf?
"Eine ganz knifflige Aufgabe für uns" erwartet Carlos Ortega am Sonntag. Die TSV Hannover-Burgdorf ist zu Gast beim SC DHfK Leipzig, der jüngst gerade mal mit 26:27 in Kiel unterlag und das zweite Überraschungsteam der Bundesliga neben den Recken ist. Positiv aus Hannover-Sicht: Derzeit sind alle Profis einsatzbereit.
by Carsten SchmidtDas Videostudium erleichtert im Handball die Spielvorbereitung – und es schafft Eindruck. Recken-Trainer Carlos Ortega hat die jüngsten Auftritte des SC DHfK Leipzig studiert, dort tritt sein Team am Sonntag (16 Uhr) an. Und der Spanier war beeindruckt: „Leipzig hat nur mit 26:27 beim THW Kiel verloren und einen richtig starken Auftritt hingelegt. Eine ganz knifflige Aufgabe für uns, zumal es in Leipzig richtig laut werden dürfte.“
Parallelen zwischen Leipzig und den Recken
Starke Auftritte gegen Topteams und unermüdliche Unterstützung der Fans sind nicht die einzigen Vorteile der Sachsen und Parallelen zu den Recken zugleich. Der Achte (Leipzig) empfängt den Dritten (Hannover) – diese Klettertouren in die obere Tabellenhälfte hatten die Experten beiden Teams nicht zugetraut.
Sven-Sören Christophersen, Sportlicher Leiter der Recken, ist daher der Ansicht, dass ein zählbarer Erfolg in Leipzig ein „big point“ wäre: „Die haben nicht nur in Kiel, sondern auch gegen die Rhein-Neckar Löwen und Magdeburg knapp verloren und in Melsungen sogar gewonnen.“ Und Ortega ergänzte: „In Leipzig haben wir nie gut ausgesehen.“ Das heißt – unter seiner Ägide kehrte die TSV Hannover-Burgdorf mit zwei Niederlagen (23:25 und 26:31) vom SC DHfK nach Hause zurück. Davor hatte es Ende 2016 das Aus im DHB-Pokal-Viertelfinale (24:28) gegeben.
Ganz nach dem Geschmack Ortegas verlief indessen die Vorbereitung auf die erste Dezemberwoche, die neben dem Leipzig-Spiel noch die Partien bei den Rhein-Neckar Löwen (DHB-Pokal-Viertelfinale) am Mittwoch um 20 Uhr und gegen die Füchse Berlin am 8. Dezember (13.30 Uhr) in der Tui-Arena für die Recken bereithält. Erstmals in dieser Saison konnte er zwei Wochen mit dem kompletten Kader im Training arbeiten und die Belastung dosieren. So gab es am Dienstag eine Athletik-Einheit mit dem Ball, dafür am Mittwoch zur Regeneration trainingsfrei.
Ein weiterer Pluspunkt für die Hannoveraner: Derzeit sind alle Spieler fit. Gerade die wenigen Ausfälle im bisherigen Saisonverlauf sind laut Ortega ein wesentlicher Grund für den aktuellen Spitzenplatz. „Im Vorjahr hatten uns die vielen Verletzungen zurückgeworfen“, sagte er.
Das Programm der Recken im Dezember
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Die vorangegangene Pflichtspielpleite in Kiel (23:32) spielt für den hannoverschen Coach keine Rolle mehr. „Das ist abgehakt. Die Spieler haben nach wie vor genügend Selbstvertrauen“, sagte er. Ein Sondertraining wie beim SC DHfK, dessen Handballer Last-minute-Spielsituationen simulierten, weil sie zuletzt mehrfach kurz vor der Schlusssirene Punkte aus der Hand gegeben hatten, gab es in Hannover nicht.
Wichtige Vertragsverlängerungen
Die Spielpause, zustande gekommen durch eine Verlegung der Heimbegegnung gegen den HC Erlangen auf den 19. Dezember, haben die Hannoveraner zudem genutzt, um dem Kader für die kommende Spielzeit Konturen zu geben. Kreisläufer Ilija Brozovic und Rückraum-Linkshänder Nejc Cehte unterschrieben Verträge bis 2022, damit sind die Baustellen auf deren Positionen geschlossen.
Insbesondere die Vertragsverlängerung des Kroaten Brozovic, einem Leistungsträger sowohl im Angriff als auch in der Abwehr, könnte als Signal an die sieben Kollegen gewertet werden, deren Kontrakte im Sommer auslaufen.