Arbeitslosigkeit sinkt auf niedrigsten Stand seit Wiedervereinigung
Im November sind in Deutschland 2,1 Millionen Menschen als arbeitslos registriert, 20.000 weniger als im Oktober. Der Arbeitsmarkt zeige sich robust, so BA-Chef Scheele.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November auf 2,180 Millionen gesunken und hat damit den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. In November waren 24 000 Menschen weniger arbeitslos als im Oktober und 6000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,8 Prozent.
„Die aktuelle konjunkturelle Schwäche ist am Arbeitsmarkt weiterhin spürbar“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele dennoch. „Alles in allem zeigt er sich aber robust.“
Zwar zeigt sich die Konjunkturproblematik auch in der Arbeitsmarktstatistik, etwa bei den offenen Stellen. Mit 736 000 gemeldeten Stellen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin hoch. Sie liegt aber um 71 000 unter dem Niveau des Vorjahres. Allerdings kam der vergleichsweise deutliche November-Rückgang der Arbeitslosigkeit für viele Volkswirte überraschend.
Weniger Menschen gelangen in die Langzeitarbeitslosigkeit
Im Oktober war die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum September noch um 30.000 auf 2,204 Millionen gesunken. Experten zufolge ist die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt trotz schwacher Konjunktur vor allem auf den Konsum zurückzuführen. Die weiterhin positive Konsumlaune gleiche die Schwächen etwa in der Industrie aus. Vor allem die Autoindustrie als Leitbranche in Deutschland leidet derzeit unter schwierigen Weltmarktbedingungen. Saisonbereinigt lag die Zahl der Arbeitslosen im November um 16.000 unter dem Vormonat.
Als erfreulich wurde es bei der Bundesagentur erachtet, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Deutschland im November nochmals nach unten ging. Waren im Oktober noch 708.000 Menschen länger als ein Jahr ohne Job, sank die Zahl im November auf knapp unter 700.000. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass weniger Menschen überhaupt erst in die Langzeitarbeitslosigkeit geraten.
dpa/tsch/coh