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Ratten können den Pesterreger über Flöhe auf Menschen übertragen

Quelle: pa/dpa/Arno Burgi

China bestätigt vierten Pest-Fall

In China sind inzwischen vier Menschen in unterschiedlichen Gebieten mit der Pest infiziert worden. Im Visier als Überträger sind Ratten und Flöhe. Nun wird Gift aus Flugzeugen gegen die Tiere gesprüht.

Nach dem vierten bestätigten Fall von Beulen- und Lungenpest binnen eines Monats in Nordchina haben lokale Behörden jetzt damit begonnen, Ratten und Flöhe weitläufig mit Gift zu bekämpfen – infizierte Ratten können den Pesterreger Yersinia pestis über Flöhe auf Menschen übertragen.

Die vier Patienten haben sich in der Autonomen Region Innere Mongolei mit verschiedenen Pesterregern infiziert. Die Behörden der Millionenstadt Ulanqab bestätigten am Mittwoch, dass ein Hirte an der Beulenpest erkrankt sei. Vor rund zwei Wochen wurde bei einem weiteren Kranken die Beulenpest diagnostiziert – etwa 400 Kilometer von dem aktuellen Fall entfernt.

Zuvor waren bereits zwei Patienten aus der Inneren Mongolei zur Behandlung ihrer hochansteckenden Lungenpest nach Peking gebracht worden. Sie schweben den Behörden zufolge in Lebensgefahr.

„Ratten- und Flohvernichtungsaktion“

Als Reaktion auf die jüngsten Pestfälle haben die Behörden nun mit einer „Ratten- und Flohvernichtungsaktion“ begonnen: Aus Flugzeugen seien mehr als 80 Hektar Land mit Gift besprüht worden, meldeten die Behörden von Ulanqab. In der Region, in dem der dritte Fall aufgetreten war, wurden nach einem Bericht der „Global Times“ mit Hubschraubern 140.000 Tonnen Gift versprüht. Alle Züchter in dem betroffenen Gebiet wurden aufgefordert, ihre Tiere im Stall zu lassen. Zudem sollen Restaurants, Versorgungsbetriebe, Hotels und Wohngemeinschaften spezielle Maßnahmen ergreifen.

Zwar tritt die Pest in China nur selten auf, doch verläuft sie auch dort immer mal wieder tödlich: Laut Chinas Nationaler Gesundheitskommission sind zwischen 2014 und September 2019 fünf Menschen an der Krankheit gestorben. Laut der Zeitung lösten die aktuellen Berichte über die Seuchenfälle in der Bevölkerung Panik vor der Krankheit aus.

AFP/coh


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