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Arbeitssuchende stehen vor einer Agentur für Arbeit | Bildquelle: dpa

Arbeitslosigkeit sinkt auf Rekordtief

Seit Wiedervereinigung

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Trotz Konjunkturflaute ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im November auf 2,18 Millionen gesunken. Damit ist laut Bundesagentur für Arbeit der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung erreicht.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November auf rund 2,180 Millionen gesunken. Somit waren 24.000 Menschen weniger arbeitslos als im Oktober und 6000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,8 Prozent.

"Die aktuelle konjunkturelle Schwäche ist am Arbeitsmarkt nach wie vor spürbar. Alles in allem zeigt er sich aber weiterhin robust", erklärte BA-Chef Detlef Scheele.

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Arbeitslosigkeit (absolute Zahlen und Quote)
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Arbeitslosigkeit (absolute Zahlen und Quote)
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Arbeitslosenquote Ost/West
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Arbeitslose unter 25 Jahren (absolute Zahlen und Quote)
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2008 bis 2018
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Absolute Zahlen und Quote

Rückgang überraschend

Auch unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen fiel die Arbeitslosigkeit überraschend. Saisonbereinigt errechnete die BA im Monatsvergleich eine Abnahme um 16.000 Erwerbslose.

Zwar zeigt sich die schwächelnde Konjunktur auch in der Arbeitsmarktstatistik, etwa bei den offenen Stellen. Mit 736.000 gemeldeten Stellen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin hoch - sie liegt aber um 71.000 unter dem Niveau des Vorjahres. Allerdings kam der vergleichsweise deutliche November-Rückgang der Arbeitslosigkeit für viele Volkswirte überraschend.

Weltkonjunktur, Handelskonflikte und Brexit

Ungeachtet der Konjunkturflaute suchen die Firmen laut einer Umfrage des Ifo-Instituts wieder mehr Personal. Der deutsche Arbeitsmarkt ist den Münchner Forschern zufolge weiterhin sehr gut aufgestellt. Nur in der Industrie werde die Beschäftigtenzahl weiter sinken. Ihr machen die maue Weltkonjunktur, Handelskonflikte und Unsicherheiten wie der Brexit zu schaffen.

Positive Konsumlaune

Im Oktober war die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum September noch um 30.000 auf 2,204 Millionen gesunken. Experten zufolge ist die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt trotz schwacher Konjunktur vor allem auf den Konsum zurückzuführen. Die weiterhin positive Konsumlaune gleiche die Schwächen etwa in der Industrie aus. Vor allem die Autoindustrie als Leitbranche in Deutschland leidet derzeit unter schwierigen Weltmarktbedingungen.