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Getty Images Wie viel Geld habe ich eigentlich?

Der Fragen-Freitag bei FOCUS Online: Altersvorsorge, Zinsen und Steuern: Stellen Sie jetzt Fragen in unserer Telefonaktion!

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Was mache ich heute noch mit meinem Geld? Wie sorge ich richtig fürs Alter vor? Und: Kann ich zum Jahresende noch mehr rausholen? Fragen wie diese und viele weitere beantworten wir heute gemeinsam mit unseren Experten in unserer großen Telefon-Aktion von 11 bis 13 Uhr. Rufen Sie an - oder lesen Sie die Antworten hier.

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11:35: Herr Fritze: Ich kaufe seit 15 Jahren Unternehmensanleihen, habe damit früher gute Rendite bekommen. Jetzt kann ich viele nicht mehr kaufen, obwohl teilweise um 15 Prozent gestiegen, treibt mich zur Verzweiflung. Was tun? Warum gibt es nirgendwo Infos dazu? Habe Immobilie und Direktbeteiligungen. Demnächst bekomme ich meine Rente, wohin mit meinem Geld? Kann nicht guten Gewissens in Aktien gehen, höchstens 100.000 Euro. Gleichzeitig droht Bank mit Negativzinsen, Immobilien teuer – was soll ich denn jetzt machen? Wieso Inflation nur 1,5 Prozent, wenn eigentlich alles 10 Prozent teurer wird?

Braunwalder: Schon seit 2014 befinden sich Sparer durch die EZB-Politik in Niedrigzins bzw. real im Negativzins-Umfeld. Zinsen werden jetzt aber emotional diskutiert, weil Zinsen nicht nur im Negativbereich sind, sondern Banken auch Gebühren verlangen. Bei Unternehmensanleihen muss man sich überlegen, wie man am Zweitmarkt noch zukaufen kann. Wir gehen davon aus, dass Zinsen niedrig bleiben. Aber als Anleger müssen Sie immer das Kursänderungsrisiko beachten, das kann gerade bei der Altersvorsorge eine Gefahrenquelle sein. 

Meine Empfehlung: Möglichst breit aufstellen, keine Einzelwerte, da haben Sie Stress und können nicht gut schlafen. Nehmen Sie besser günstige ETFs und vor allem Gold mit ins Portfolio. Gold und Aktien waren historisch gesehen immer am überlebensfähigsten. Weltwachstum wird definitiv weitergehen, schon allein durch Wachstum der Weltbevölkerung. Grundbedürfnisse müssen immer erfüllt werden. Mit Qualitätsaktien sind Sie deshalb gut aufgestellt – als zusätzliche Säule in Ihrem Portfolio. Langfristig sinnvoll, denn kurzfristig hohes Schwankungsrisiko.

11:33: Markus K.: Ich bin 40 Jahre und möchte für mein Alter vorsorgen. Welche Produkte sind da für mich geeignet?

Arendt: Das lässt sich schwer sagen. Da muss man zuerst eine fundierte Ruhestandsplanung machen, bei der wir zuerst einmal Ihren Kapitalbedarf im Alter definieren. Außerdem muss besprochen werden, wie lange das Geld reichen soll. Auch das vorhandene Kapital ist wichtig und wie viel Sie im Monat bis zum Ruhestand sparen können. Daraus können wir dann die notwendige Rendite berechnen und ermitteln, welche Produkte für Sie geeignet sind, um diese Rendite zu erzielen. Passende Produkte könnten dann zum Beispiel Fonds, ETFs oder Immobilien sein.

11:31: Herr P., 60, Berlin: Ich plane kurzfristig aus dem Job auszusteigen und mit Arbeitslosengeld und meinem Vermögen die Zeit bis zur Rente zu überbrücken. Jetzt überlege ich, mein Haus zu verkaufen, dafür werde ich etwa 400.000 Euro bekommen. Sollte ich dann etwas Kleineres kaufen oder lieber zur Miete wohnen? Und wie lege ich den Rest dann am besten an?

Larisch: Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Ausgaben im Alter, dazu gehören auch Kranken- und Pflegeversicherung. Dann schauen Sie, wie hoch Ihre Rente wird. Sollte die nicht alles decken, nehmen Sie die Differenz und rechnen Sie auf die Jahre hoch, die Sie noch zu leben erwarten. Hier sollten Sie einen Puffer einplanen, zum Beispiel bis 95 Jahre. Diese Summe müssen Sie bei Rentenantritt zur Seite gelegt haben. Bei einer Immobilie sollten Sie die Nebenkosten und den Verwaltungsaufwand bedenken. Gegen eine schöne Mietwohnung ist da nichts einzuwenden.

11:22: Anonym: Ich werde ab Januar Arbeitslosengeld beziehen und bekomme Betriebsrente. Kann ich bei beiden in der gleichen Steuerklasse sein?

Bauernfeind: Eine Lohnsteuerklasse beim Arbeitslosengeld gibt es nicht.

11:20: Sandra S., 62, : Ich will mit 66 Jahren in Rente gehen und aktuell liegt meine Altersrente bei 1200 Euro brutto – aber wie viel bleibt davon netto übrig?

Larisch: Davon müssen Sie den halben Krankenversicherungsbeitrag plus den halben Zusatzbeitrag ihrer Krankenkasse zahlen und den kompletten Satz ihrer Pflegeversicherung. Außerdem müssen Sie auf 85 Prozent ihrer Rentenbezüge Steuern zahlen. Hier können Sie Krankenversicherung und Pflegeversicherung anrechnen und weitere Ausgaben in der Steuererklärung geltend machen.

11:17: Herr Kramer aus Hessen: Wenn ich eine Abfindung nach Auflösung des Arbeitsverhältnisses in die gesetzliche Krankenkasse eingezahlt wird. Wie wird das versteuert? Habe ich einen Vorteil, dadurch, dass es mein Arbeitgeber einzahlt?

Bauernfeind: Es gibt die Ein-Fünftelregelung, die in der Lohnabrechnung entsprechend berücksichtigt wird. Das wird über den Arbeitgeber abgewickelt und dann im Rahmen der Einkommensteuererklärung geprüft. Die Abfindung wird normal der Lohnsteuer unterworfen. Sinnvoll ist es, diese ins neue Jahr zu schieben, weil die Ein-Fünftel-Regelung günstiger im neuen Jahr ausfällt, sofern das Einkommen dann geringer ausfällt.

11:15: Hans F: Ich bin Single. Lohnt sich da die Riester-Rente für mich?

Arendt: Als Single ohne Kinder gibt es kaum Zuschüsse. Außerdem muss man bedenken, dass es sich bei der Riester-Rente um ein Garantieprodukt handelt. Das drückt auf die Rendite. Sinnvoller ist da oft ein persönlicher Sparplan, in ETFs zum Beispiel. Da ist oftmals auch die Steuerlast geringer, da die Erträge nur mit 25 Prozent versteuert werden.

11:12: Frau Sch., 70, Berlin: Ich bin 1989 aus gesundheitlichen Gründen in der DDR in Rente gegangen. Allerdings bekomme ich erst seit 2009 Altersrente. Wie hoch ist denn dann mein steuerpflichtiger Anteil?

Larisch: Dadurch, dass Sie 2009 Altersrente bekommen, müssen Sie 58 Prozent ihrer Bezüge versteuern. Sie können allerdings Krankheitskosten und andere Ausgaben bei der Steuer absetzen.

11:10: Manuel M.: Ich möchte gerne wissen, wie meine Rente später versteuert wird. Kann ich das jetzt schon irgendwo sehen? Ich gehen 2055 in Rente.

Gernot Arendt: Dann wird Ihre Rente zu 100 Prozent zum persönlichen Steuersatz versteuert. Es ist natürlich schwer vorhersehbar, wie hoch dann Ihr Steuersatz sein wird. In Ihrem Rentenbescheid können Sie sehen, wie hoch Ihre Rente ungefähr sein wird. In die Berechnungen fließt alles ein, was Sie bisher verdient an.

11:06: Andreas H., Leipzig:  Seit 5-6 Jahre zahle ich keine Einkommensteuer mehr. Entsteht mir daraus ein Schaden?

Thomas Bauerfeind: Das ist eine ganz normale Antragsveranlagung. Weil bei ihnen keinen hohen Berufsbedingten Ausgaben vorhanden sind. Ihnen kann nichts vom Finanzamt drohen.

11:05: Thomas G. 66, Geisach: Ich bin Rentner. 1994 hat mein Arbeitgeber eine Altersvorsorge für mich abgeschlossen. Jetzt soll ich den komplett versteuern. Ist das richtig?

Merten Larisch: Wenn eine Versicherung mit einer pauschalen Versteuerung eingerichtet wurde, dann sind solche Verträge dann steuerfrei, wenn ein regelmäßiger Beitrag vereinbart und auch erbracht wurde. Außerdem muss der Vertrag mindestens 12 Jahre gelaufen sein und sie müssen mindestens 5 Jahre eingezahlt haben. Ist das der Fall, ist die Kapitalsumme steuerfrei, aber sie ist sozialversicherungspflichtig.

11:02 Frau S. 58, vier Kinder 23-30 Jahre alt, haben 100.000 Euro insgesamt. Auf dem Sparkonto liegen rund 25.000 Euro. Was tun? Das kleine Eigenheim für 2-3 Familien ist abbezahlt. Soll ich längerfristig anlegen an der Börse? Oder sinnvoller in Immobilien investieren?

Matthias Braunwalder: Nicht alle Eier in ein Nest legen, klären Sie die Frage: Welche Liquiditätsanforderungen haben Sie? Grundsätzlich sollten 3-6 Monatsgehälter auf dem Konto sein. Und der Immobilienmarkt ist schon auf relativ hohem Niveau. Eine wichtige Frage ist: Mit wie vielen Aktien/welcher Aktienquote können Sie gut schlafen? Wenn Sie risikobereit sind, empfehle ich eine hohe Aktienquote, zum Beispiel mit  ETFs. Damit können Sie viele Branchen und Regionen abdecken, zum Beispiel MSCI Welt: 1600 Aktien auf der ganzen Welt, oder MSCI All Countries Index: 2750 Aktien einschließlich Schwellenländer. Aber auch ETFs kann man weiter aufsplitten bzw. in verschiedenen Regionen kaufen. Als Kleinanleger nicht in Einzelaktien investieren, das sollten SIe besser den Profis überlassen. Und beginnen Sie mit wenigen Investments, später können Sie dann vielleicht kleinteiliger werden. Empfehlung für heute: ¾ Welt-Index und ¼ Emerging Markets in drei Tranchen, plus eventuell Gold als ausgleichenden Faktor, Gold hat langfristig Perspektive. Dann Gesamtvermögen aufgeteilt in: Immobilie, Cash, und Aktien. Geldanlagen für die Kinder haben längeren Anlagehorizont -> Dazu eignet sich ein langfristiger Sparplan mit ETFs (Welt-Index)

11 Uhr: Die Leitungen sind frei. Rufen Sie an und stellen Sie Ihre Fragen!

Für Sie am FOCUS-Online-Lesertelefon:

Zum Thema private Altersvorsorge erreichbar unter 089 - 9250 3090

Zum Thema Niedrigzinsen erreichbar unter 089 - 9250 1112

Zum Thema Steuererklärung erreichbar unter 089 - 9250 1113

08.26 Uhr: Heute geht es um alle Geldfragen, die Ihnen unter den Nägeln brennen: Wie spare ich in Zeiten von Negativzinsen, wie sorge ich fürs Alter vor und wie optimiere ich meine Steuererklärung noch kurz vor Jahresende. Stellen Sie uns heute von 11 bis 13 Uhr Ihre Fragen oder lesen Sie alle Antworten hier in unserem Ticker.

Beitragsjahre futsch: Warum Sie unbedingt Ihre Renteninformation checken sollten

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