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dpa/Rolf Vennenbernd Der Essener Energieriese Eon will Innogy übernehmen.

Neunmonatszahlen: Eon erhöht Jahresprognose und geht Probleme in Großbritannien an - Aktie im Plus

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Deutschlands größter Stromversorger Eon will seine Probleme in Großbritannien lösen. Neben dem eigenen britischen Vertriebsgeschäft hat der Konzern nach der Innogy-Übernahme nun auch deren Tochter NPower dazubekommen, deren Geschäft auf der Insel ebenfalls leidet.

Nun wolle das Management „notwendige Maßnahmen ergreifen, um das Geschäft nachhaltig wieder in die Gewinnzone zu führen“, erklärte Eon-Chef Johannes Teyssen am Freitag bei der Vorlage der Quartalszahlen.

Unter anderem will das Management die Haushalts- und kleineren Gewerbekunden von NPower künftig über Eon  UK auf einer gemeinsamen Plattform betreuen. Außerdem wolle Eon in Großbritannien weiter die Kosten senken. Die Restrukturierungen sollen dazu führen, dass Eon mit dem kombinierten Großbritannien-Geschäft bis 2022 ein deutlich positives Ergebnis erreicht.

Eon hat mit Zahlen Erwartungen erfüllt - Aktie auf Viermonatshoch

Analysten hatten bereits darauf gehofft, dass der Konzern mit den Quartalszahlen erklärt, wie es mit dem britischen Vertrieb weitergehen soll. Die Aktie reagierte am Freitag positiv, nach Handelsstart legte das Papier um mehr als 3 Prozent zu, aktuell notiert es 1,59 Prozent im Plus. Die Neunmonatszahlen seien im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, schrieb Jefferies-Analyst Ahmed Farman.

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Die britische Vertriebstochter von Innogy befinde sich in einer „kritischen und untragbaren wirtschaftlichen Situation“, teilte Innogy am Freitag kurz nach der Bekanntgabe der Zahlen von Eon mit. Auch für Eon läuft es in Großbritannien schon länger schlecht. Insgesamt 400 000 Kunden hatte der Konzern dort in den ersten sechs Monaten des Jahres verloren. Der Markt auf der Insel sei stark reguliert, erklärte Eon-Finanzchef Marc Spieker im August. Die im vergangenen Jahr eingeführten Preisobergrenzen führten zu deutlichen Einbußen. Das bereinigte operative Ergebnis in dieser Sparte sei in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken, hieß es von Eon.

Unterdessen laufe die Integration von Innogy planmäßig. Im Zuge der Übernahme hat Eon auch seine Jahresprognose erhöht und erwartet nun ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) von 3,1 bis 3,3 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss soll jetzt auf 1,45 bis 1,65 Milliarden Euro steigen. Ohne Innogy hat Eon bisher ein bereinigtes Ebit von 2,9 bis 3,1 Milliarden erwartet und einen Konzernüberschuss von 1,4 bis 1,6 Milliarden. Den Dividendenvorschlag von 0,46 Euro je Aktie bestätigte das Management.

Nettoschulden steigen um mehr als die Hälfte nach der Innogy-Übernahme

Nach der Übernahme von Innogy steigen bei Eon erst mal die Schulden. Diese Entwicklung sei auf die Erstkonsolidierung zurückzuführen, hieß es vom Konzern, und gleiche sich zum großen Teil wieder aus, sobald der Teil der erneuerbaren Energien an RWE abgegeben werde. Der Nettoschuldenstand stieg im Vergleich zum Jahresanfang um 23 auf 39,6 Milliarden Euro, womit Analysten aber bereits vorab gerechnet hatten. Der Zusammenschluss soll bis 2022 dann Synergien bringen: Das Management sei fest entschlossen, bis dahin 600 bis 800 Millionen Euro einzusparen, erklärte Finanzvorstand Spieker.

Das bereinigte Ebit lag in den ersten neun Monaten bei 2,2 Milliarden Euro, der Umsatz bei 23,6 Milliarden Euro. Der Konzern erreichte einen bereinigten Überschuss von 1,2 Milliarden Euro. Ein Vergleich zum Vorjahr ist schwierig, weil die Zahlen vom Vorjahr nach der Innogy-Übernahme nicht angepasst wurden. In den aktuellen Zahlen ist Innogy seit der Übernahme Mitte September komplett mit eingerechnet, inklusive der erneuerbaren Energien, die im kommenden Jahr wie vereinbart an RWE gehen. Außerdem sind bis zur Übernahme Mitte September auch noch die Erneuerbaren Energien von Eon enthalten, die nun bereits an RWE übertragen sind.

Seit dem 17. September ist Innogy Teil von Eon

Allerdings sind die Zahlen für Innogy alleine nachvollziehbar: Der Beitrag von Innogy zum bereinigten Ebit der Neunmonatszahlen lag bei 4 Millionen Euro, beim Umsatz waren es 940 Millionen Euro. Eon hatte Innogy von RWE am 17. September im Rahmen eines lange geplanten Deals übernommen. Somit beziehen sich die Neunmonatszahlen auf Eon und 13 Tage Innogy. Im Rahmen der Transaktion teilen die beiden Ex-Rivalen die Geschäftsfelder untereinander auf: An RWE gehen alle erneuerbaren Energien von Eon und Innogy, Eon übernimmt dafür das komplette Geschäft mit Netzen und Vertrieb.

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