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Der Chart des Tages

Das US-Konsumentenvertrauen ist im November gemäss dem Barometer von Conference Board leicht gesunken, von 126,1 auf 125,5. Damit notiert der Vertrauensindex immer noch deutlich höher als im langfristigen Durchschnitt.

Hinter dieser an sich unspektakulären Entwicklung verbirgt sich jedoch eine Divergenz historischen Ausmasses: Der Abstand zwischen dem Subindex für die Einschätzung der aktuellen Situation und demjenigen für die Erwartung der persönlichen Finanzlage in den kommenden Monaten ist so gross wie selten zuvor.

Der Index für die aktuelle Lage liegt auf 170 (vgl. orange Linie). So gut wie dieses Jahr war die Stimmung nur Ende der Neunzigerjahre. Die Erwartungskomponente des Verbrauchervertrauens ist in den vergangenen Monaten von 112 auf 94,5 gefallen und hat sich im November leicht auf 97,9 erholt (vgl. blaue Kurve).

Eine solch extremes Auseinanderklaffen von aktueller Lagebeurteilung und künftiger Entwicklung war in der Vergangenheit kein gutes Omen: In den sechs Phasen, in denen der Erwartungsindex mehr als eine Standardabweichung unter das Stimmungsbarometer fiel, folgte eine Rezession.

Woher die gute Konsumentenstimmung derzeit kommt, ist klar: Jobs gibt es zur Genüge, allgemein steigen die Löhne, und die niedrigen Zinsen machen Kreditkarten- oder Hypothekarschulden ertragbar.

Die Frage ist, was die Amerikaner eher pessimistisch für die nahe Zukunft macht. Es dürfte eine Mischung aus den Hiobsbotschaften zum Handelsstreit und der Unsicherheit wegen des anstehenden Wahljahres sein. Oder sie sind einfach erfahren genug, um zu wissen, dass ein Aufschwung nicht ewig halten kann.

Quelle der Grafik: The Conference Board, via Bloomberg

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