Überraschungsbesuch bei den US-Truppen
Donald Trump feiert Thanksgiving in Afghanistan
Trump feiert Thanksgiving mit US-Soldaten
Ohne Truthahn geht für Amerikaner an Thanksgiving gar nichts. Auch US-Präsident Donald Trump mampfte am amerikanischen Erntedankfest deshalb traditionsgemäß seinen Truthahn – allerdings nicht wie geplant in seiner Heimat Florida, sondern in Afghanistan. Trump traf dort am Donnerstag zu einem Überraschungsbesuch ein. Dabei besuchte er nicht nur die in Afghanistan stationierten US-Truppen, sondern traf sich auch mit dem afghanischen Präsidenten.
Trump serviert Truthahn und Kuchen
Zurzeit sind in Afghanistan zwischen 12.000 und 13.000 amerikanische Soldaten stationiert. Trump nahm bei seinem allerersten Besuch vor Ort an einem Feiertagsessen mit den Truppen in Bagram teil und servierte den Soldaten eigenhändig Truthahn und Kuchen. Es gebe keinen anderen Ort, an dem er Thanksgiving lieber verbringen würde, sagt er.
Spannender als das Essen an sich war aber, was der US-Präsident bei Truthahn und Kuchen verkündete: nämlich dass die Friedensgespräche mit den radikal-islamischen Taliban weiter gehen. "Die Taliban wollen eine Einigung", sagt Trump. In bisherigen Gesprächen hätten die USA darauf bestanden, dass es nach dem US-Truppenabzug aus Afghanistan eine Waffenruhe gibt. Das hätten die Taliban bislang abgelehnt – nun aber ihre Meinung geändert.
Anschläge mit vielen Todesopfern
Die USA haben versprochen, sich mit ihren Soldaten aus Afghanistan zumindest teilweise zurückziehen, wenn sich die Taliban vom Terrornetzwerk Al-Kaida lossagen und den sogenannten Islamischen Staat bekämpfen. Außerdem sollen sie direkte Verhandlungen mit der afghanischen Regierung aufnehmen. So soll wieder Frieden in Afghanistan einkehren, wo es derzeit regelmäßig Terroranschläge mit vielen Todesopfern gibt.
Trump hatte die Friedensverhandlungen mit den Taliban eigentlich für "tot" erklärt, nachdem bei einem Taliban-Anschlag in Kabul ein US-Soldat getötet worden war. Jetzt soll doch wieder gesprochen werden. Trump kündigte aber an, dass die USA so lange in Afghanistan bleiben, bis es einen "Deal" mit den Taliban gibt – "oder wir einen totalen Sieg haben". Gleichzeitig sagte er, dass künftig nur noch 8.600 amerikanische Soldaten in Afghanistan stationiert sein sollen.
Trumps Reiseplanung war streng geheim
Die Reise des US-Präsidenten fand aus Sicherheitsgründen übrigens unter strengster Geheimhaltung statt. Das Weiße Haus setzte sogar einige Tweets von Trumps Twitter-Account ab – eine stundenlange Funkstille des twitterwütigen Präsidenten wäre einfach zu verräterisch gewesen.