"Wort des Jahres": Eine (kurze) Chronik
by Timo Meerkamp / Jörn Seidel- "Respektrente" und die Vorgänger
- Häufigkeit der Nennung laut Jury nicht entscheidend
- Von "Flüchtling" bis zur "Heißzeit"
"Respektrente": Es sei ein "sozialpolitisch und semantisch" markanter Begriff für eine Rente, die zum Leben nicht reicht, urteilte die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache, die sich aus dem GfdS-Vorstand, wissenschaftlichen Mitarbeitern der Gesellschaft sowie Medienexperten zusammensetzt. Geprägt wurde der Begriff "Respektrente" insbesondere von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
"Heißzeit": Es war ein Rekordsommer im Jahr 2018. Nach Ansicht der Gesellschaft für deutsche Sprache sei der Begriff eine interessante Wortbildung, die sowohl auf die enorme Hitze hinweist, als auch – in Analogie zur Eiszeit – einen längeren Zeitraum, der auf einen epochalen (Klima-)Wandel hindeutet, meint.
"Jamaika-Aus": 2017 stand im Zeichen einer schwierigen politischen Regierungsbildung. So auch das "Wort des Jahres". Der Begriff zielt zum einen auf das Aus einer möglichen schwarz-gelb-grünen Koalition ab, zum anderen gewinnt der Name des Staates Jamaika eine neue Dimension, urteilte die Jury
"Postfaktisch": Ein Begriff, der laut Jury 2016 für einen "tiefgreifenden politischen Wandel" steht. Oder wie US-Präsident Donald Trump es ausdrücken würde: Emotionen first. Fakten second. Immer mehr Menschen seien – nach Ansicht der Gesellschaft für deutsche Sprache – bereit, Fakten zugunsten offensichtlicher Lügen zu opfern.
"Flüchtling": Im Jahr 2015 das alles beherrschende Thema, und somit - laut GfdS - zwangsläufig das Wort des Jahres. Besonders das Suffix –ling sei in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Denn: Analoge Wortbildungen wie Eindringling oder Sonderling hätten nach Ansicht des Sprachrates immer einen negativen Beigeschmack.