Geschäfte in Schwellenländern
Händler von Morgan Stanley sollen Verluste versteckt haben
Morgan Stanley wirft nach einem Bericht eigenen Händlern vor, Verluste von bis zu 140 Millionen Dollar versteckt zu haben. Die Bank äußert sich dazu nicht.
London. Die Wall-Street-Bank Morgan Stanley verdächtigt Händler, Verluste von 100 bis 140 Millionen Dollar verschleiert zu haben. Mindestens vier wurden entlassen oder freigestellt, wie aus informierten Kreisen zu hören war. Händler in London und New York sollen im Schwellenländer-Devisenhandel Optionen und andere Finanzinstrumente falsch bewertet haben, um Einbußen zu verbergen.
Morgan Stanleys Desk für Devisenoptionen hatte in diesem Jahr mit einem Einbruch bei der Volatilität zu kämpfen, wie mit der Performance vertraute Insider berichten. Im Fokus der Untersuchung stehen informierten Kreisen zufolge unter anderem Scott E. und Rodrigo J. in London sowie Thiago M. und Mitchell N. in New York.
Die Händler haben auf Anfragen der Nachrichtenagentur Bloomberg nicht reagiert. Ihr endgültiger Beschäftigungsstatus sei noch nicht klar, berichteten die darüber informierten Personen. Zumindest einige würden die Bank jedoch verlassen. Banksprecher Tom Walton lehnte eine Stellungnahme ab.
Ein Teil der Verluste, die die Händler zu verschleiern versuchten, habe die Investmentbank im dritten Quartal verbucht, berichteten informierte Kreise. In einer Präsentation zur Konzernentwicklung im Quartal hieß es, der 21%-Anstieg der Gesamteinnahmen aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren sei „teilweise durch einen Rückgang im Devisenbereich aufgezehrt“ worden.
Mehr: Der Kursverfall der brasilianischen Währung Real weckt Ängste vor einer Krise. Insgesamt sind die Aussichten für die Schwellenländer-Währungen aber besser, kommentiert der Geldpolitische Korrespondent des Handelsblatt, Jan Mallien.