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Im Herbst kann es auf den Strassen richtig rutschig werden. (Symbolbild)© imago images/Jochen Tack

Autofahren in Herbst und Winter: Welche Gefahren lauern?

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Herbst und Winter stellen Autofahrer vor witterungsbedingte Herausforderungen. Nebel, Regen, Dunkelheit oder Frost sind Risikofaktoren, die das Autofahren schnell zu einem gefährlichen Unterfangen werden lassen. Damit es unter diesen erschwerten Bedingungen nicht zu Unfällen kommt, erklären wir Ihnen, mit welchen Gefahren Sie als Autofahrer im Herbst rechnen müssen und wie Sie Ihr Fahrzeug sicher durch die dunkle Jahreszeit manövrieren.

Der Herbst gilt als Risikojahreszeit für Verkehrsteilnehmer: Wildwechsel und eine durch früh einsetzende Dunkelheit, Regen und Nebel generell eingeschränkte Sicht stellen für Verkehrsteilnehmer eine potentielle Gefahr dar.

Zahlen des Statistischen Bundesamts bestätigen: Schwere Verkehrsunfälle, bei denen Nebel und schlechte Sicht für den Unfall mit ursächlich waren, passieren am häufigsten im letzten Quartal des Jahres. Demnach wurden 60 Prozent der schweren Nebelunfälle der Jahre 2014 bis 2018 in den Monaten Oktober bis Dezember gezählt.

Zudem fühlt sich laut einer repräsentativen Forsa-Studie des Direktversicherers CosmosDirekt nahezu jeder dritte deutsche Autofahrer (31 Prozent) im Dunkeln unsicher hinter dem Steuer.

Licht anschalten für eine sichere Fahrt

Daher heisst es in der dunklen Jahreszeit im Strassenverkehr nicht nur "Augen auf", sondern auch rechtzeitig "Licht an". Denn bei unzureichender Fahrzeugbeleuchtung steigt das Unfallrisiko.

Frank Bärnhof, Kfz-Versicherungsexperte von CosmosDirekt rät daher: "Sehen und gesehen werden – das zählt für Autofahrer besonders. In den Dämmerstunden sind die Sichtverhältnisse oft schlecht. Hier sollte immer für freie Sicht und die richtige Beleuchtung gesorgt werden."

Der Kfz-Versicherungsexperte weiss, dass unzureichende oder defekte Beleuchtung weitere Konsequenzen nach sich ziehen kann: "Wer trotz ungünstiger Sichtverhältnisse ohne Licht fährt, dem kann auch bei einem nicht selbstverursachten Unfall eine Teilschuld zugesprochen werden. Auch der Kaskoversicherer kann in einem solchen Fall prüfen, ob er die Leistung kürzt."

Defekte Leuchten können ausserdem nicht nur ein Bussgeld zur Folge haben – sie können auch andere Verkehrsteilnehmer irritieren. Frank Bärnhof empfiehlt daher, die Fahrzeugbeleuchtung im Herbst checken zu lassen, um sicherzustellen, dass das Licht einwandfrei funktioniert. Darüber hinaus gilt: Scheinwerfer, Rückleuchten und Blinker regelmässig säubern – sonst nützen auch Lichttests nichts.

Angepasstes Fahrverhalten und richtige Beleuchtung bei Nebel

Nebel tritt besonders oft im Herbst auf. Unter Umständen sehr plötzlich. Dann ist schnelles Handeln und ein angepasstes Fahrverhalten gefragt: Halten Sie ausreichend Abstand zum Vordermann – das schützt vor Auffahrunfällen –, achten Sie aufs Tempo und überholen Sie nicht auf Landstrassen. Geraten Sie in eine Nebelbank, weisen Sie nachfolgende Autofahrer per Warnblinker auf die schlechte Sicht hin.

Ebenso wichtig wie eine reduzierte Geschwindigkeit ist die richtige Beleuchtung. Unklar ist dabei oft, welche Leuchten bei Nebelaufkommen angemessen und vor allem erlaubt sind. "Bei Nebel sollten Autofahrer das Abblendlicht einschalten, keinesfalls das Fernlicht. Das blendet entgegenkommende Fahrer", so Bärnhof. Entgegen der Vorstellung vieler verschlechtert das Fernlicht die Sicht bei Nebel erheblich.

Viele Fahrzeuge haben zusätzlich Nebelscheinwerfer. Die sollten Sie anschalten, wenn das Abblendlicht auf nebliger Fahrbahn keine Abhilfe mehr schafft. Wichtig ist, das Abblendlicht immer zusätzlich zu aktivieren.

Nebelschlussleuchten dürfen hingegen erst bei Sichtweiten unter 50 Metern zum Einsatz kommen, da auch sie blenden können. Ausserdem ist bei einer Sichtweite unter 50 Metern laut Strassenverkehrsordnung (StVO) höchstens Tempo 50 erlaubt.

Die Tücken von Laub und Ackererde

Nasses Laub ist eine weitere Gefahr - denn es kann dazu führen, dass das Fahren auf den Strassen zur Rutschpartie wird. Ausserdem können sich unter der Blätterdecke Schlaglöcher und Steine verbergen.

Ein weiteres Problem im Herbst: Blätter sammeln sich im Belüftungsschacht vor der Frontscheibe und sorgen für beschlagene Scheiben. Deswegen sollten Sie Blätter regelmässig von der Karosserie entfernen.

Achtung vor dem "Bauernglatteis"

Das sogenannte "Bauernglatteis" durch Schmutz wie Erd- und Lehmklumpen entsteht auf Land- und Kreisstrassen beim Einbringen der Ernte durch die Bauern. Wird es nass, kann durch Laub und Schmutz ein gefährlicher Schmierfilm entstehen, der den Bremsweg ungemein verlängert, von vielen Autofahrern jedoch unterschätzt wird.

Nach Angaben der DEKRA und dem TÜV reicht meist schon ein kleiner Regenschauer, um die Fahrbahn in eine Rutschbahn zu verwandeln. Autofahrer sollten daher das Fahrverhalten den veränderten Strassenbedingungen anpassen. Das bedeutet, den Abstand zu anderen Fahrzeugen zu vergrössern und gleichzeitig das Tempo zu drosseln.

Starker Regen birgt Aquaplaning-Gefahr

Starke Regenfälle gehören zum Herbst und bringen Gefahren mit sich. Denn mit der Nässe gehen erschwerte Fahrbedingungen einher. Die Sicht wird schlechter, die Fahrbahn schmierig, der Bremsweg demnach länger und es droht Aquaplaning.

Hierbei verlieren die Autoreifen durch das Wasser auf der Strasse den Kontakt zum Boden. Wenn das passiert, lässt sich das Fahrzeug nicht mehr zuverlässig steuern und läuft Gefahr, von der Fahrbahn abzukommen.

Damit brenzlige Situationen wie Rutschen und Haftungsverlust durch Aquaplaning gar nicht erst aufkommen, gilt: je langsamer, desto besser. So haben die Reifen mehr Zeit, das Wasser auf der Strasse zu verdrängen.

Geraten Sie doch in Aquaplaning, sollten Sie den Gang herausnehmen und weder lenken noch bremsen. Das Lenkrad sollten Sie gerade halten, bis sich die Strassenverhältnisse verbessern und das Fahrzeug wieder Kontakt zum Boden hat.

Ab Oktober Winterreifen aufziehen

Und noch ein Tipp: Rechtzeitig Winterreifen aufziehen, wenn die Temperaturen sinken. Wer dabei die Faustregel "von O bis O" ("von Oktober bis Ostern") beachtet, ist auf der sicheren Seite, denn auch im Herbst kann erster Frost und somit Glättegefahr auftreten. Darauf sollten Autofahrer vorbereitet sein. Besonders gefährdet sind Brücken, Waldschneisen und Strasseneinschnitte.

Die Pflicht, das Auto mit Winterreifen auszustatten, besteht jedoch nicht für einen bestimmten Zeitraum, sondern lediglich für bestimmte Witterungs- beziehungsweise Strassenverhältnisse. Deswegen spricht der Gesetzgeber von einer situativen Winterreifenpflicht.

Werden Sie bei winterlichen Strassenverhältnissen also mit Sommerreifen erwischt, werden 60 Euro Bussgeld fällig, dazu gibt es einen Punkt in Flensburg.

Achtung, Wildwechsel!

Wildunfälle sind das ganze Jahr eine potentielle Gefahr, doch in den Herbstmonaten steigt das Risiko. Das Wild erweitert in dieser Jahreszeit sein Revier, da die Tiere weniger Nahrung und Deckung finden. Dabei machen sie auch vor kreuzenden Landstrassen nicht Halt.

Besonders während der Morgen- und Abenddämmerung sollten Autofahrer Vorsicht walten lassen und auf Wild auf der Strasse gefasst sein. Die Tiere wechseln morgens häufig auf eine Äsungsfläche, auf der sie Nahrung finden. Abends suchen sie Schutz.

Für Verkehrsteilnehmer kann es durch den Wildwechsel zu brenzligen Situationen kommen, denn Wild wechselt schnell und unvermittelt die Strassenseite. Alle zweieinhalb Minuten kommt es laut jagdverband.de in Deutschland zu einem Wildunfall – und der kann bei entsprechender Geschwindigkeit nicht nur für das Tier tödlich enden.

Die beste Prävention gegen diese Unfälle ist daher auch hier vorausschauendes Fahren und eine angepasste Geschwindigkeit.

Verwendete Quellen:

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Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Zahlen der Autodiebstähle aus 2018 veröffentlicht. Auf Platz zehn liegen Autos der Marke Renault (hier der Captur). Bei insgesamt 15.037 kaskoversicherten, gestohlenen Autos waren 334 vom französischen Automobilhersteller. Das waren sechs weniger als 2017 (340).imago images / Sebastian Geisler
https://i0.gmx.ch/image/202/34110202,pd=2/opel-karl-rocks.jpg
Auf Platz neun folgen Wagen der Marke Opel (hier der Karl Rocks). 389 Autos des deutschen Herstellers wurden 2018 gestohlen. Im Vorjahr waren es noch 474.imago images/Sebastian Geisler
https://i0.gmx.ch/image/216/34110216,pd=3/skoda-kamiq.jpg
Knapp hinter beziehungsweise vor Opel liegt Skoda (hier der Skoda Kamiq). Die Autos aus Tschechien wurden zwar weniger geklaut wie im Vorjahr (461), aber immer noch 398 Mal.imago images / CTK Photo
https://i0.gmx.ch/image/206/34110206,pd=2/ford-fiesta.jpg
Auf Platz sieben liegen Wagen von Ford/Europa (hier der Ford Fiesta). Wurden 2017 noch 709 Wagen gestohlen, waren es 2018 670.imago images/Pixsell
https://i0.gmx.ch/image/218/34110218,pd=3/toyota-land-cruiser.jpg
Noch beliebter bei Langfingern waren die Wagen aus Japan von Toyota (hier der Land Cruiser). 793 Autos der Marke wurden 2018 gestohlen und damit 58 mehr als 2017 (735).imago/Pixsell
https://i0.gmx.ch/image/220/34110220,pd=2/mazda-cx5.jpg
Der Mazda CX5 ist das am meisten gestohlene Auto mit durchschnittlich 15,4 Mal pro 1.000 kaskoversicherter Fahrzeuge. Im Marken-Diebstahlsranking landen die Wagen der Japaner auf Platz 5. Sie wurden 2018 1.130 Mal gestohlen und damit deutlich öfter als noch 2017 (878).imago/Pixsell
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In den Top Ten der am häufigsten gestohlenen Autos ist auch die Daimler AG vertreten. Mit 1.671 Autos landet Mercedes-Benz auf Platz vier (2017 waren es 1.737). Der Mercedes-Benz ML 63 AMG zählt übrigens zu besonders beliebtem Diebesgut. Bei den meist gestohlenen Fahrzeugmodellen landet er mit durchschnittlich 11,8 Mal pro 1.000 kaskoversicherte Autos auf Platz fünf.imago/UPI Photo
https://i0.gmx.ch/image/224/34110224,pd=2/audi-q7.jpg
Auf das Treppchen, auf dem niemand stehen möchte, schaffen es auch die Fahrzeuge aus Ingolstadt. 2018 wurden 1.934 Audis gestohlen - deutlich weniger als 2017 (3.047). Begehrt war auch hier wieder ein SUV: Der Audi Q7 wurde von 1.000 kaskoversicherten Fahrzeugen im Schnitt 9,5 Mal gestohlen (Platz sieben).imago/ZUMA Press
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Platz zwei der wenig ruhmreichen Liste belegt BMW. 2.097 Autos (inklusive Mini) des Münchners Unternehmens wurden 2018 gestohlen. Deutlich weniger als 2017, da waren es noch 2.602. Der BMW X6 M war das konzernübergreifend am zweithäufigsten gestohlene Auto pro 1.000 versicherter Autos mit 14,6 Mal.imago/Rüdiger Wölk
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Am häufigsten, wie auch im Vorjahr, wurden die Fahrzeuge von Volkswagen gestohlen. 2.941 Autos des grössten deutschen Herstellers wurden 2018 geklaut. Damit aber fast 19 Prozent weniger als im Vorjahr (3.606).imago/Jakob Hoff
Autodiebstahl: Diese Marken wurden 2018 am häufigsten gestohlen
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Zahlen der Autodiebstähle aus 2018 veröffentlicht. Bei Auto-Dieben besonders beliebt sind demnach hochpreisige SUVs. Wir zeigenen ihnen die Top 10, der am häufigsten gestohlenen Marken. (msc)