WAC-Abschied aus Europa League "mit erhobenem Haupt"

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Nach der 0:1-Heimniederlage am Donnerstag gegen Borussia Mönchengladbach geht für den WAC das Abenteuer Fußball-Europa-League demnächst zu Ende. Schon vor dem letzten Gruppenmatch am 12. Dezember bei AS Roma ist die letzte Chance auf den Einzug ins Achtelfinale dahin, dennoch überwog bei den Kärntnern der Stolz. "Wir verabschieden uns mit erhobenem Haupt", erklärte Clubchef Dietmar Riegler.

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Die Kärntner verlangten Gladbach alles abBild: SN/APA/ERWIN SCHERIAU

Der Präsident marschierte nach dem Schlusspfiff in Graz in die Kabine, um den WAC-Profis zu ihrem Auftritt zu gratulieren. "Mit der Leistung, die sie abgeliefert haben, hätten sie den Sieg verdient gehabt. Vielleicht war es die Routine, die uns Gladbach vorausgehabt hat, aber wir können megastolz darauf sein, dass wir den Spitzenreiter der deutschen Bundesliga voll gefordert haben", sagte Riegler.

Dass diesmal kein ähnliches Husarenstück wie beim 4:0-Auswärtssieg gegen Gladbach im vergangenen September gelang, lag laut Mittelfeldspieler Michael Liendl auch an der mangelnden Effizienz. "Wenn man mehrere klare Chancen hat und keine verwertet, muss man sich selbst an der Nase nehmen. Es hat uns die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt", kritisierte der Regisseur.

Dennoch überwog bei Liendl die Freude über die Europacup-Erlebnisse der vergangenen Monate. "Die Europa-League-Gruppenphase ist eine coole Geschichte, wir nehmen viel Positives mit, obwohl es mit dem letzten Gruppenplatz einen schalen Beigeschmack gibt. Jetzt werden wir versuchen, in Rom zu gewinnen, auch für Österreich, aber das wird eine Herkules-Aufgabe."

Dass der WAC schon vor dem Italien-Trip keine Chance mehr aufs Weiterkommen hat, liegt auch daran, dass der niederländische Schiedsrichter Serdar Gözübüyük bei einer Attacke von Tobias Strobl an Romano Schmid zu Beginn der zweiten Hälfte keinen Strafstoß pfiff. "Mir ist es nicht verständlich, warum es in der Champions League, aber nicht in der Europa League einen Videoschiedsrichter gibt", ärgerte sich Liendl.

Interimscoach Mohamed Sahli haderte ebenfalls mit dem nicht gegeben Penalty. "Leider hat der Schiedsrichter den klaren Elfmeter bei Schmid anders gesehen. Wäre uns ein Tor gelungen, hätte Gladbach riskieren müssen. Das hätte uns in die Karten gespielt."

Wenige Minuten nach dieser Szene traf Lars Stindl aus dem ersten gelungenen Angriff der Gäste, und beim WAC war die Luft draußen. "Aber es war weder ein mentales noch körperliches Problem. Ich erinnere mich in dieser Saison an kein Spiel, in dem es körperlich nicht gepasst hat", beteuerte Sahli und richtete die Augen bereits auf Rom. "Wir haben dort noch ein Spiel, in dem wir den österreichischen Fußball repräsentieren. Auch wenn der Aufstieg dort nicht mehr möglich ist, wollen wir uns belohnen", meinte der gebürtige Tunesier, der nach dem Match Trost von seinen alten Weggefährten Marco Rose und Alexander Zickler erhielt. "Beide haben mir versichert, dass ich megastolz auf meine Mannschaft sein kann", erzählte Sahli.

Quelle: APA