Vor dem Oscar: Sieben Kurzfilme, die man im Netz sehen kann

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Am 9. Februar werden die Oscars verliehen. Alle schauen auf die Hauptkategorien – doch gerade die weniger umjubelten bergen spannende Entdeckungen. Empfehlungen aus der Academy-Kurzfilmschatulle.

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Walk, Run, Cha-Cha

Über Immigration und Lebensmut
Zu sehen auf Vimeo

Die drei Kurzfilmoscar-Kategorien (bester Kurzspielfilm, bester Kurzdokumentarfilm, beste Kurzfilmanimation) sind zugleich offener und strenger als ihre „größeren“ Pendants: Einerseits können darin essayistische und experimentelle Formen zum Zug kommen, die bei den Hauptnominierungen meist geflissentlich ignoriert werden. Andererseits scheint hier der Druck, eine direkte Anbindung an Themen des Tages zu bieten und gesellschaftspolitische Botschaften zu transportieren (oder wenigstens Deutungen dieser Art zuzulassen), noch höher zu sein als im Hauptbewerb. Sogar Filme ohne ausdrückliches Sendungsbewusstsein fügen sich in besagtes Schema. So auch „Walk, Run, Cha-Cha“, ein Produkt der hauseigenen Kurzdoku-Schmiede der „New York Times“: Im Kern eine berührende Geschichte über ein alterndes vietnamesisches Paar, das nach Jahren emotionaler Entbehrung beim Tanzunterricht in L. A. neuen Lebensmut fasst.

Ganz nebenher geht es darin um Immigration, Integration, kulturelle Aufgeschlossenheit – und um Amerika als Schmelztiegel und Selbstverwirklichungsoase. Eigentlich eh bemerkenswert, wie viele inhaltliche Motive dieses unscheinbare Porträt in zwanzig Minuten unterbringt. Sehenswert!