Arzt verbreitet Coronavirus-Panik bei Maybrit Illner - da schreitet Spahn ein: „Also jetzt mal eins ...“

TV-Talk im ZDF

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Jens Spahn und der Arzt Johannes Wimmer diskutierten bei Maybrit Illner über das Coronavirus. Besorgniserregende Aussagen des Arztes trafen bei Spahn einen Nerv.

Update vom 31. Januar 2020:

Berlin - Das Coronavirus hält die Welt derzeit in Atem und auch in der ZDF-Talkshow mit Maybrit Illner war die neuartige Erkrankung am Donnerstagabend Thema. Unter dem Motto „Wettlauf gegen die Krankheit“ diskutierte Illner mit ihren Gästen, unter anderem Virologie-Professorin Melanie Brinkmann, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sowie Arzt und TV-Moderator Johannes Wimmer, über die Gefahren des Virus‘. Wimmers mitunter etwas furchterregende Ausführungen waren für Spahn Anlass, dem Arzt mehrmals ins Wort zu fallen und zur Besonnenheit aufzurufen.

Coronavirus-Talk im ZDF: Spahn sieht keinen Grund zur Panik

Während Spahn vor allem betonte, dass kein Grund zur Panik bestünde, schlug der Mediziner Wimmer ganz andere Töne an. Es gebe eine „berechtigte Angst“, die nicht so leicht zu entkräften sei. Besonders tückisch sei das Coronavirus, weil es eine virale Lungenentzündung auslösen könne. „Der Körper kann versagen und die Organe werden so geschädigt, dass ich intensivpflichtig werde“, erklärte Wimmer. „Für einen Impfstoff ist es schon zu spät, wenn das Virus im Körper wütet, hab ich ein Problem.“ 

Damit war er aber nicht am Ende seiner Schilderung möglicher Schreckensszenarien angelangt. „Das geht so weit, dass man künstlich beatmet werden muss, dass das Blut teilweise außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert werden muss, weil die Lunge das gar nicht mehr schafft“, sagte er weiter. Es könne sogar dazu kommen, dass der Körper komplett auf externe Maschinen angewiesen sei. „Das ist der krasseste Fall und es gibt natürlich auch Fälle, die weniger schlimm sind“, erwähnte Wimmer der Vollständigkeit halber.

Coronavirus-Talk im ZDF: Krankenhäuser seien gut vorbereitet, betont Spahn

Nur um unmittelbar danach zu betonen, dass das Virus sehr schwer einzuschätzen sei. Als Illner das Wort an Spahn richtete, wies dieser wieder daraufhin, dass die deutschen Krankenhäuser auf diesen „Stresstest“, zu dem das Coronavirus werden könnte, gut vorbereitet seien.

Weiter erklärte er, dass man hierzulande auch mit einer größeren Anzahl an Coronavirus-Patienten gut umgehen können würde, da sich Infizierte nach bisherigem Stand auf einer regulären Intensivstation aufhalten dürften. Eine „Super-Isolierstation“ sei nicht notwendig. Wimmers Gesichtsausdruck anlässlich dieser Aussage machte allerdings deutlich, dass der Arzt das anders sieht. 

Doch Spahn fuhr unbeirrt fort. „Wir haben jetzt gerade fünf Infektionen in Bayern“, sagte er. Auch die fünfte Infektion, die erst kurz vor Sendungsbeginn von den Behörden bekanntgegeben wurde, hänge mit dem Webasto-Fall zusammen. Zudem wären die vier infizierten Patienten, die bereits seit längerem bekannt sind, symptomfrei. „Da wünsch ich mir manchmal, dass das auch wahrgenommen wird“, kritisierte Spahn mit Blick auf Nutzer sozialer Medien, die im Netz Panik verbreiten würden. 

Coronavirus-Talk im ZDF: Arzt Wimmer skizziert furchterregendes Szenario

Wimmer trug mit seinen nächsten Ausführungen wohl nicht direkt zur Erfüllung von Spahns Wunsch bei. „Wir haben so viel Dusel und Glück momentan“, behauptete der Arzt. „Wir haben 90 Deutsche, denen geht‘s relativ gut“, sagte er mit Blick auf die 90 Bundesbürger, die am Samstag aus China nach Deutschland zurückgeholt werden sollen. Dieses Vorhaben nutzte Wimmer zur Skizzierung eines weiteren Schreckensszenarios. „Gehen wir mal davon aus, von den 90 hätte tatsächlich die Hälfte eine Infektion, dann würde statistisch einer von ihnen sterben.“ Dass es noch nicht so weit kam, sieht Wimmer darin begründet, dass „wir wirklich das Glück auf unsere Seite“ hätten. Momentan, betonte er. „Aber das kann ganz schnell kippen.“