Zahlen-Schocker

Stadler Rail verspielt gehörig Vertrauen

Erst seit April an der Börse, verfehlt Stadler Rail die eigenen Jahresvorgaben ziemlich deutlich. Obwohl der Zughersteller damit viel Vertrauen verspielt, kann die Aktie die Kursverluste etwas eingrenzen.

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Ursprünglich wollte Stadler Rail den Zahlenkranz für 2019 erst am 5. März veröffentlichen. Nachdem in den vergangenen Wochen immer mal wieder über eine mögliche Ergebnisenttäuschung spekuliert wurde, ergreift der Schienenfahrzeughersteller nun aber die Flucht nach vorn und gibt die vorläufigen Kennzahlen bekannt.

Der Jahresumsatz wächst zwar um stolze 60 Prozent auf 3,2 Milliarden Franken. Damit verfehlt das erst im April letzten Jahres an die Börse gebrachte Unternehmen das sich selbst gesteckte Ziel eines Umsatzes von 3,5 Milliarden Franken.

Enttäuschendes 2019 trotz randvollen Auftragsbüchern

Nicht viel besser steht es um die operative Marge (EBIT). Mit rund 6 Prozent liegt auch diese hinter dem Zielwert von 7 Prozent zurück. Zum Zeitpunkt des Börsengangs war seitens des Schienenfahrzeugherstellers für 2019 ursprünglich gar von einer operativen Marge von 7,5 Prozent die Rede. Doch schon anlässlich der Jahresergebnispräsentation von Anfang September war klar, dass dieser Zielwert nicht erreicht würde.

Beobachtern zufolge sitzt der Vertrauensverlust nach der zweiten Ergebnisenttäuschung seit dem Börsengang vom April letzten Jahres tief. Nach einem frühen Rücksetzer auf 44,72 Franken wird die Stadler-Rail-Aktie zur Stunde noch mit einem Minus von 3,8 Prozent auf 46 Franken abgestraft. Zur Erinnerung: Der Ausgabepreis lag ursprünglich bei 38 Franken, das bisherige Rekordhoch bei rund 50 Franken.